Vermischtes

Tourette Syndrom: Datenbank für Hilfsangebote

  • Donnerstag, 25. Juni 2020

Endingen/Hannover – Bundesweite Tourette-Selbsthilfe-Organisationen wollen die Be­handlungs- und Hilfsangebote in Deutschland zusammentragen. Dafür rufen sie Ärzte und Therapeuten zur Kooperation auf, die mit Erfahrung in der Diagnostik und Therapie des Tourette Syndroms haben.

„Die Suche nach Neurologen und Psychiatern ist bisher vielerorts sehr schwierig“, sagte Carmen Grieger, Vorstandsmitglied des Interessenverbands Tic & Tourette Syndrom (IVTS), dem Deutschen Ärzteblatt.

Mediziner, Therapeuten, Rehakliniken und Selbsthilfegruppen sind daher aufgerufen, sich freiwillig und kostenlos über ein Formular in die Datenbank einzutragen. Alternativ kann eine E-Mail mit einem Teilnahmewunsch an kontakt@ticerkrankung.de geschickt werden. Die Datenbank sei ausdrücklich kein Bewertungsportal, sondern eine Orientierungshilfe für Betroffene, sagte Grieger.

Die frühzeitige Diagnostik und Therapie seien essentielle Faktoren für die Behandlung und die gesunde psychische Entwicklung der Patienten. Dabei gebe es ganz unterschied­lich starke Ausprägungen der Tic-Erkrankungen. Für die rund eine Millionen Betroffenen in Deutschland gebe es bundesweit jedoch nur wenige Spezialambulanzen, sagte sie.

In Zentren, beispielsweise in Hannover, Dresden oder Lübeck gebe es zudem lange War­te­zeiten für einen Termin. Das würde die regelmäßige Therapie sehr erschweren, erzählte Grieger. „Unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Tics zu verbessern.“

Auf der Internetseite, die der IVTS, gemeinsam mit der Tourette Gesellschaft Deutschland (TGD) betreibt, werden die teilnehmenden Behandler zusammentragen und auf einer Deutschlandkarte übersichtlich abgebildet. Auch betroffene Familien sollen sich dort anonym mit der Angabe ihres Landkreises anmelden und miteinander vernetzen können.

jff

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