Tuberkulose in Deutschland auf dem Rückzug

Berlin – Die Tuberkulose ist in Deutschland auf dem Rückzug. Für 2020 wurden 4.127 Erkrankungen übermittelt, das sind fünf Fälle pro 100.000 Einwohner und im Vergleich zum Jahr zuvor mit 4.812 Erkrankungen ein Rückgang um rund 14 Prozent, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tags am 24. März mitteilte.
Um das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erreichen, sei jedoch weiterhin eine jährliche Abnahme der Fälle um mindestens 10 Prozent erforderlich.
Die WHO hat in ihrer End-Tuberkulose-Strategie das Ziel formuliert, im Vergleich zu 2015 die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner bis 2035 weltweit um 90 Prozent und die Zahl der Todesfälle um 95 Prozent zu senken.
Angesichts der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie sei in vielen Weltteilen die Erreichung dieser Ziele gefährdet. Von Niedriginzidenzländern wie Deutschland wird erwartet, dass die Fallzahlen bis 2035 unter einen Fall pro 100.000 Einwohner sinken.
Tuberkulose ist eine in der Regel gut behandelbare Infektionskrankheit, an der weltweit dennoch jedes Jahr etwa zehn Millionen Menschen erkranken und etwa 1,4 Millionen sterben. Besondere Herausforderung stellen antibiotikaresistente Formen der Tuberkulose da, deren Behandlung schwieriger und langwieriger ist.
Entscheidend für eine erfolgreiche Tuberkulosekontrolle sind laut RKI auch die Aufmerksamkeit in der Ärzteschaft – bei klassischen Symptomen wie länger bestehendem Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsverlust sollte auch an Tuberkulose gedacht werden.
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