Umfrage zeigt gravierenden Pflegekräftemangel im Nachtdienst

Berlin – Viele Pflegekräfte müssen in Heimen und Krankenhäusern nachts mehr Bewohner beziehungsweise Patienten betreuen, als eigentlich zu leisten ist. Das zeigt eine neue Umfrage des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). „Leider bestätigen die Zahlen zu Teilen unsere Befürchtungen“, sagt die DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.
Rund 55 Prozent der Befragten versorgt 20 bis 40 Menschen im Nachtdienst, aber fast ein Fünftel gab an, für 80 und mehr Bewohner oder Patienten zuständig zu sein. Dies ist offenbar keine Momentaufnahme, sondern die Regel, denn mehr als 93 Prozent der Befragten gaben an, ihre Angaben entsprächen dem Durchschnitt des vergangenen Monats.
Die Anschlussfrage nach einer etwaigen Unterstützung verneinten rund 39 Prozent. „Die Zahlen zeigen eine erhebliche Belastung der beruflich Pflegenden mit einer viel zu hohen Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern, um die sie sich nachts kümmern müssen. Manche schreiben, dass es mehr als hundert seien. So kann man niemandem gerecht werden, geschweige denn gut und sicher pflegen“, sagte Bienstein.
Der Verband hatte vom 23. September bis zum 31. Oktober 2023 beruflich Pflegende aus dem Krankenhaus und der stationären Langzeitpflege nach der Personalbesetzung in den Diensten zu ungünstigen Zeiten befragt. 3.463 Pflegende haben insgesamt teilgenommen, davon arbeiten 981 in der Langzeitpflege und 2.482 im Krankenhaus.
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