Verbraucherzentralen: Portal von Bund und Ländern soll besser informieren

Berlin – Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) müsse das Portal lebensmittelwarnung.de bekannter machen, dies fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
„Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kennen das Portal nicht. Das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit muss das Portal lebensmittelwarnung.de deutlich bekannter machen, damit die Warnungen Verbraucherinnen und Verbraucher auch erreichen“, sagte heute Sabrina Göddertz, Referentin im Team Lebensmittel des vzbv.
Fast täglich würden Unternehmen in Deutschland Produkte zurückrufen, wobei Lebensmittel besonders häufig betroffen seien. Derzeit würden Verbraucher von solchen Warnungen und Produktrückrufen oft zu spät oder gar nicht erfahren, bemängelt der vzbv.
„Die Bundesländer müssen Warnungen unverzüglich ins Portal einstellen. Informationen müssen für Verbraucher verständlich sein. Verbraucher müssen wissen, was zu tun ist, wenn sie ein betroffenes Produkt gekauft oder bereits verzehrt haben – ob sie nach Verzehr des Lebensmittels besser eine Arztpraxis aufsuchen sollten und wie sie ihr Geld zurückerhalten können“, so Göddertz. Nur mit diesen wichtigen Informationen habe das Warnportal einen echten Mehrwert.
Friedel Cramer, Präsident des BVL, betonte heute, das Portal sei grundlegend überarbeitet und um eine Smartphone-App erweitert worden. Warnungen und Rückrufe von Produkten können dadurch deutlich mehr Verbraucherinnen und Verbraucher erreichen.
Neu seien unter anderem aussagekräftige Fotos der zurückgerufenen Produkte und eine verbesserte Suchfunktion über Produkttypen wie Lebensmittel oder Baby- und Kinderprodukte. Neben der Nutzung der App, die es für Android und iOS gibt, könne man auch Benachrichtigungen per E-Mail abonnieren.
Lebensmittelwarnung.de ist ein gemeinsames Internetportal der Bundesländer und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Dort werden Warnungen zu Produkten wie Lebensmittel, Kosmetika und Bedarfsgegenstände veröffentlicht, die aufgrund möglicher Gesundheitsgefahren von den Herstellern zurückgerufen wurden oder vor denen die Behörden selbst warnen.
In den vergangenen Jahren gab es einen stetigen Anstieg der Warnmeldungen auf dem Portal – im Jahr 2023 wurden dort 308 Rückrufe veröffentlicht. Warngründe sind vor allem mikrobiologische Kontaminationen von Lebensmitteln, zum Beispiel durch Bakterien wie Salmonellen oder Listerien, aber auch Grenzwertüberschreitungen, wie etwa von Pestizidrückständen, unzulässige Inhaltsstoffe, Allergene und Fremdkörper in Lebensmitteln.
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