Vertrauen in den Staat auf historischem Tiefstand

Berlin – Das Vertrauen in den Staat ist einer Umfrage zufolge auf einem historischen Tiefstand. Wie der Deutsche Beamtenbund heute mitteilte, sind nur noch 29 Prozent der Befragten der Meinung, der Staat sei handlungsfähig und könne seine Aufgaben erfüllen. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als noch 45 Prozent in die Handlungsfähigkeit des Staats vertrauten.
Im Sommer 2020 – also nach den ersten Monaten der Coronapandemie – war es mit 56 Prozent sogar mehr als die Hälfte der Bürger. Zwei Drittel oder 66 Prozent der Umfrageteilnehmer meinen aktuell, dass der Staat überfordert sei. Noch häufiger als der Durchschnitt aller Befragten vertreten die Anhänger der Linkspartei, der FDP und insbesondere der AfD diese Ansicht.
17 Prozent derjenigen, die den Staat für überfordert halten, sehen dies der Befragung zufolge vor allem bei der Bereitstellung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung so. 15 Prozent empfinden den Staat beim Klima- und Umweltschutz, 13 Prozent im Bereich der Schul- und Bildungspolitik und zwölf Prozent bei den sozialen Sicherungssystemen beziehungsweise der Rente als überfordert.
Abgefragt wurde auch die Meinung zur Leistungsfähigkeit des öffentlichen Diensts. Nur wenige Befragte – 13 Prozent – glauben demnach, dass diese im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren zunahm. Deutlich größer wurde mit 46 Prozent der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die glauben, sie sei geringer geworden. Im vergangenen Jahr waren nur 38 Prozent dieser Meinung gewesen. 33 Prozent sehen hingegen keine Veränderung bei der Leistungsfähigkeit.
Für die Erhebung befragte das Institut Forsa im Juli 2031 Bürgerinnen und Bürger online und repräsentativ. Erhoben wurde außerdem, welches Ansehen einzelne Berufsgruppen in der Bevölkerung genießen.
Das Ranking führen wie im Vorjahr Feuerwehrleute an – sie haben bei 93 Prozent der Befragten ein hohes oder sehr hohes Ansehen. Es folgen Krankenpflegekräfte mit 88 Prozent, Ärztinnen und Ärzte mit 86 Prozent sowie das Personal in der Altenpflege mit 85 Prozent.
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