Viele Bürger suchen gesicherte und verständliche Gesundheitsinformationen

Berlin – Qualitativ hochwertige und gesicherte Gesundheitsinformationen sind für viele Bürger weiterhin nur schwer zu finden oder als solche zu erkennen. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.
Danach ist es für rund zwei Drittel der Befragten „eher schwierig“ oder sogar „sehr schwierig“ zu beurteilen, ob Gesundheitsinformationen vertrauenswürdig sind. Auch das Finden von Informationen zu Unterstützungsangeboten bei psychischen Problemen wird von knapp zwei Dritteln als „eher schwierig“ oder „sehr schwierig“ eingeschätzt. 46 Prozent der Befragten gaben zudem an, nur schwer beurteilen zu können, wann sie eine ärztliche Zweitmeinung einholen sollten.
„Die Schwierigkeit, gesicherte Gesundheitsinformationen zu bekommen, ist bei vulnerablen Gruppen noch stärker ausgeprägt“, sagte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. So hätten Personen mit schlechterem Gesundheitszustand tendenziell häufiger Probleme bei Beschaffung und Beurteilung gesundheitsrelevanter Informationen als der Durchschnitt.
Chronisch kranke Menschen berichteten auch etwas häufiger über Schwierigkeiten bei der Suche nach professioneller Hilfe. „An diesen Ergebnissen zu speziellen Gesundheitskompetenzen zeigt sich wieder einmal die Benachteiligung vulnerabler Gruppen, die es in dieser Spanne nicht geben sollte“, so Reimann.
Sie betonte, die Menschen erwarteten einen schnellen, barrierefreien Zugang zu guter Gesundheitsversorgung – unabhängig von Geschlecht, Alter, Sprache, Behinderung, Pflegebedürftigkeit, Erkrankung, Wohnort oder sozialem Status. Tatsächlich zähle aber soziale Benachteiligung schon in frühester Kindheit weiterhin zu den wesentlichen gesundheitlichen Risikofaktoren.
Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes forderte daher, dass gemeinsam mit den Kommunen neuartige Angebote wie regionale Gesundheitszentren oder Gesundheitskioske entstehen sollten.
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