Viele Deutsche von Pandemie finanziell getroffen

München – Die Coronapandemie hat viele Deutsche einer Umfrage zufolge offenbar finanziell getroffen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf eine Befragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Demnach haben 43 Prozent aller Haushalte während der Pandemie laut eigenen Angaben Einkommen oder Ersparnisse verloren haben. Jeder sechste Haushalt hat keine staatliche Hilfe erhalten, obwohl er Bedarf gehabt hätte.
Die Bundesregierung hatte in der Pandemie umfangreiche soziale Leistungen von erhöhtem Kurzarbeitergeld bis zum Kinderbonus bereitgestellt. Doch viele Haushalte beantragten diese laut dem Bericht nicht, weil sie sich nicht für berechtigt hielten.
Vielen fehlten Informationen oder sie scheiterten an der Bürokratie. Einige schämten sich auch, Leistungen anzunehmen, wie die Befragung von der Uni Mannheim und dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) ergab.
Generell erlitten der Befragung zufolge überdurchschnittlich oft jüngere Erwerbstätige zwischen 30 und 39 Jahren und Alleinerziehende finanzielle Einbußen durch die Coronakrise. Auch Selbständige und Minijobber waren besonders häufig betroffen.
Wer in den Branchen Gesundheit, Soziales, Unterhaltung und Kunst arbeitet, musste demnach überdurchschnittlich oft soziale Leistungen in Anspruch nehmen.
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