Vermischtes

Viele werdende Mütter unsicher beim Thema Jod- und Folsäurebedarf

  • Freitag, 25. September 2020
/Syda Productions, stockadobecom
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Bonn – Beim Thema Jod- und Folsäurebedarf besteht bei werdenden Müttern offenbar große Unsicherheit. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hin und ver­weist auf die „Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland – SuSe II“. Sie ist ein Vorabbericht des in diesem Herbst erscheinenden 14. DGE-Ernährungsberichts.

Danach hatten 81,7 Prozent der 966 in der befragten Frauen zwar Folsäure in der Schwan­gerschaft supplementiert, nur 45,4 Prozent hatte damit aber bereits – wie em­pfohlen – vor der Schwangerschaft begonnen. Aufgrund des höheren Jodbebarfs sollten Schwangere laut der DGE zudem Jod supple­mentieren. Nur die Hälfte der Studienteilneh­merinnen befolgte diese Empfehlung.

„Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig die ärztliche Beratung und Aufklärung von Frauen im gebärfähigen Alter, spätestens aber während der Schwangerschaft ist“, sagte die Studienleiterin Mathilde Kersting vom Forschungsdepartment Kinderernährung der Universitätskinderklinik Bochum.

Nährstoffe, auf die Frauen in der Schwangerschaft besonders achten sollten, sind laut der DGE Folsäure, Jod, Eisen und n-3-Fettsäuren. Pauschal empfohlen wird Schwangeren nur die Supplementation von Folsäure und Jod, da hier eine ausreichende Zufuhr über die normale Ernährung kaum oder nicht möglich sei.

Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sollen zusätzlich zu einer folatrei­chen Ernährung 400 Mikrogramm synthetische Folsäure/Tag oder äquivalente Dosen an­derer Folate in Form eines Präparats einnehmen, damit sich das Ungeborene optimal ent­wickeln kann. Die Einnahme sollte mindestens vier Wochen vor Beginn der Schwanger­schaft beginnen und während des ersten Drittels der Schwangerschaft beibehalten werden.

Da in der Schwangerschaft der Jodbedarf erhöht ist, sollten Schwangere zudem Jod in Höhe von 100 bis 150 Mikrogramm Jod/Tag supplementieren. Zusätzlich sei eine gute Jodzufuhr mit der Nahrung wichtig.

Eine Nahrungsergänzung von Eisen und n-3-Fettsäuren ist laut DGE in Abhängigkeit vom Eisenstatus beziehungsweise der Ernährungsanamnese der Schwangeren individuell zu handhaben. Eine gezielte Eisensupplementation zusätzlich zu einer ausgewogenen Er­nährung sollte nur nach einer ärztlich diagnostizierten Unterversorgung erfolgen.

„Alle übrigen Vitamine und Mineralstoffe können auch in der Schwangerschaft über eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung nach den zehn Regeln der DGE mit herkömmlichen Lebensmitteln ausreichend aufgenommen werden“, hieß es aus der Fach­gesellschaft.

hil

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