Vor allem Jüngere warten auf Verordnungen per E-Rezept-App

Berlin – Obwohl sich der Rollout des elektronischen Rezeptes (E-Rezepts) in Deutschland weiter verzögert, ist die Bereitschaft zur Nutzung der papierlosen Version bei vielen Menschen bereits vorhanden. Das geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor.
Demnach wollen vor allem Jüngere von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, wenn die Einführung des E-Rezepts denn einmal erfolgt ist. „Der Ausstieg der letzten Testregion aus dem Rollout-Prozess war ein erneuter und herber Rückschlag für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland“, sagte Malte Fritsche, Bitkom-Experte für digitale Medizin.
Obwohl das E-Rezept damit noch Zukunftsmusik sei, seien viele Deutsche bereits dafür offen. So gaben 20 Prozent der Befragten an, dass sie das E-Rezept künftig ausschließlich digital einlösen wollen. Weitere 21 Prozent würden überwiegend die digitale Variante wählen.
Unter den Jüngeren zwischen 16- und 29 Jahren ist der Wunsch nach einer ausschließlichen oder überwiegend digitalen Einlösevariante mit insgesamt 50 Prozent noch etwas höher.
„Wichtig ist, dass nicht nur sichere und niedrigschwellige Übermittlungswege für das E-Rezept entwickelt werden, sondern dass verloren gegangenes Vertrauen sowohl von den Versicherten als auch von Ärzten zurückgewonnen wird“, betonte Fritsche. Denn 74 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, die Einführung des E-Rezepts komme in Deutschland viel zu spät.
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