Was in der Ernährungsforschung wichtig ist

Bonn – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in einem Positionspapier umrissen, vor welchen Herausforderungen die Ernährungsforschung in Deutschland steht und wie ihre Perspektiven sind. Darin benennt die Fachgesellschaft unter anderem die aus ihrer Sicht wichtigsten Forschungsziele der kommenden Jahre.
„Angesichts der enormen Bedeutung von Ernährung für die Gesundheit, die Gesellschaft und die nachhaltige Entwicklung braucht es dringender denn je Visionen, Ressourcen und aufeinander abgestimmte Aktionen zur Stärkung der Ernährungsforschung“, sagte Jakob Linseisen, der bis September 2022 DGE-Präsident war, die DGE-Arbeitsgruppe (AG) Ernährungsforschung leitet sowie die Erarbeitung der Position initiiert hat.
Die AG fasst die drängenden Forschungsfragen und zukunftsrelevanten Themenfelder in sieben Gruppen zusammen: Zentral sind danach eine Weiterentwicklung von Ernährungsempfehlungen, neue Technologien und Data Science in der Ernährungswissenschaft.
Es geht aber auch um mehr Forschung zu Lebensmittelinhaltsstoffen und Lebensmittelverarbeitung, neue Ansätze der Ernährungsverhaltensforschung, gesundheitsfördernde Ernährungsumgebungen, Monitoring und Surveillance im Ernährungsbereich sowie physiologische Aspekte der Ernährung auf verschiedenen Ebenen.
Die Autoren des Positionspapiers hoffen, dass die benannten Forschungsthemen als Wegweiser und Orientierungshilfe für Ausschreibungen von Förderprogrammen dienen. Wichtig sei insbesondere die Förderung von Verbundforschung.
„Um optimale Ergebnisse zu erzielen und die Gesundheit und Nachhaltigkeit durch Ernährung zu verbessern, müssen wir mit angrenzenden Wissenschaftsbereichen wie den Agrar- und Umweltwissenschaften, der Lebensmitteltechnologie, Psychologie und Medizin eng zusammenarbeiten“, betonte Linseisen.
Außerdem fordert die Fachgesellschaft ausreichend lange Fördermöglichkeiten, damit längerfristige Beobachtungsstudien und multizentrische Interventionsstudien im Ernährungsbereich erfolgen könnten.
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