Vermischtes

Youtube verschärft Vorgehen gegen Falschbehauptungen von Impfgegnern

  • Donnerstag, 30. September 2021
/Proxima Studio, stock.adobe.com
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San Francisco – Die Videoplattform Youtube verschärft ihr Vorgehen gegen Falschinformationen von Impfgegnern. Wie die Google-Tochter gestern mitteilte, werden fortan Videos gelöscht, in denen zuge­lassene Impfstoffe fälschlicherweise als gefährlich dargestellt werden. Youtube beschränkt sich dabei nicht auf Impfstoffe gegen das Coronavirus, sondern wendet die Regel auf Vakzine allgemein an. Die Plattform löscht zudem die Kanäle mehrerer bekannter Impfgegner.

Das betrifft unter anderem den prominenten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. Der Neffe des 1963 ermor­deten US-Präsidenten John F. Kennedy und Sohn des fünf Jahre später ermordeten Senators Robert F. Kennedy hatte unter anderem im vergangenen Jahr eine Rede bei einer Querdenken-Demonstration in Berlin gehalten.

Gesperrt wurden auch die Youtube-Kanäle des im Bundesstaat Florida lebenden Osteopathen Joseph Mercola, den die New York Times als „einflussreichsten Verbreiter von Coronavirusfalschinformationen im Internet“ bezeichnet hat, und der bekannten Osteopathin und Impfgegnerin Sherri Tenpenny aus dem Bundesstaat Ohio.

„Wir haben stetig gesehen, wie falsche Behauptungen über Coronavirusimpfstoffe sich ausdehnen zu Falschinformationen über Impfstoffe grundsätzlich“, erklärte Youtube. „Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem es wichtiger ist denn je, die Arbeit, die wir mit COVID-19 begonnen haben, auf andere Impfstoffe auszuweiten.“

Nach eigenen Angaben löschte Youtube seit dem vergangenen Jahr 130.000 Videos, die gegen die Regeln der Plattform zu Coronaimpfstoffen verstießen.

Die neuen Regeln beziehen sich auf Impfstoffe, die von örtlichen Gesundheitsbehörden oder der Welt­gesundheitsorganisation (WHO) zugelassen und als „sicher und wirksam“ eingestuft wurden. Das umfasst unter anderem Impfungen gegen Masern und Hepatitis B.

Gelöscht werden sollten beispielsweise Videos, in denen fälschlicherweise behauptet werde, zugelassene Impfstoffe könnten zu Autismus, Krebs oder Unfruchtbarkeit führen, erklärte Youtube. Die Regel gelte auch für Behauptungen, „dass Substanzen in Impfstoffen eine Ortung jener ermöglichen, die sie erhal­ten“.

Onlineplattformen stehen unter Druck, gegen die Verbreitung von Falschinformationen vorzugehen – unter anderem mit Blick auf die Coronapandemie. Youtube sperrte diese Woche die deutschsprachigen Youtube-Kanäle des russischen Senders RT wegen eines Verstoßes gegen seine Richtlinien bei der Berichterstattung über die Pandemie. Russland drohte in der Folge eine Blockade von Youtube sowie ähnliche Maßnahmen gegen deutsche Medien an.

afp

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