Ypsomed investiert in Schwerin

Schwerin – Das Schweizer Medizintechnikunternehmen Ypsomed baut seine Kapazitäten am Standort Schwerin aus. Fünfeinhalb Jahre nach dem Produktionsstart für Infusionssets für Diabetiker wurde in unmittelbarer Nähe der bisherigen Werkhallen der Grundstein für die Erweiterung gelegt.
In zwei Bauabschnitten plant das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zum Ende des Jahrzehnts eine halbe Milliarde Euro ein. Damit zählt das Projekt zu den bislang größten Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Familienunternehmen mit Sitz in Burgdorf bei Bern ist nach eigenen Angaben weltweit Marktführer bei Infusionssets und Injektionsgeräten für Diabetiker zur Verabreichung flüssiger Medikamente. Seit August 2019 produziert Ypsomed in Schwerin.
„Der Ausbau unseres Standorts in Schwerin ist Teil unserer globalen Wachstumsstrategie, mit der wir der zunehmenden Nachfrage nach Selbstbehandlungslösungen nachkommen“, sagte Geschäftsführer Frank Mengis. Die Produktionskapazität werde auf jährlich 400 bis 500 Millionen Pens wachsen. Die Mitarbeiterzahl werde sich mehr als verdoppeln.
Auch in der Schweiz würden die Kapazitäten an den Standorten Burgdorf und Solothurn ausgebaut. In Changzhou habe Ypsomed seine erste eigene Fabrik in China, und 2027 werde das Unternehmen in Nordamerika den ersten eigenen Standort eröffnen, kündigte Vorstandschef Simon Michel an. Weltweit zähle Ypsomed etwa 3.000 Beschäftigte.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig würdigte die Bedeutung von Ypsomed für den Industriestandort Schwerin und die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. „Sie haben auf diesen Standort vertraut. Wir haben auf Sie vertraut. Daraus wurde eine Erfolgsgeschichte“, sagte die SPD-Politikerin. Das Unternehmen sei im Süden Schwerins beeindruckend schnell gewachsen, mehr als 400 Menschen seien dort inzwischen beschäftigt.
Nun gehe das Unternehmen den nächsten Schritt. Doppelter Platz, doppelte Produktion, mehr als doppelt so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das ist kein Schritt, sondern ein Quantensprung“, sagte Schwesig. Für Mecklenburg-Vorpommern sei die Gesundheitswirtschaft eine Schlüsselbranche.
Auch Wirtschaftsminister Wolfgang Blank, der vor seinem Wechsel in die Politik selbst in der Branche tätig war, begrüßte den Schritt. „Ypsomed setzt auch in Zukunft auf Schwerin und Mecklenburg-Vorpommern – das ist ein wichtiges Signal und Ausdruck dafür, wie attraktiv MV auch für Unternehmen in der Medizintechnik ist“, betonte der parteilose Minister.
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