Zahl der Apotheken in Rheinland-Pfalz nimmt immer weiter ab

Mainz – In Rheinland-Pfalz schließen immer mehr Apotheken. Und das schon seit Jahren. Von Ende 2010 bis Ende 2020 sei rund jede sechste Apotheke im Land vom Markt verschwunden, teilt der Apothekerverband Rheinland-Pfalz mit.
930 Apotheken standen zum Jahreswechsel noch in der Statistik – 34 weniger als ein Jahr zuvor. „Es ist ein kontinuierlicher Rückgang im 15. Jahr in Folge“, sagte der Sprecher des Landesverbandes, Frank Eickmann. Klar sei: „Jede Apotheke, die schließt, ist ein Verlust an Versorgungsqualität für die dort lebenden Menschen.“
Gründe für die Aufgaben gibt es viele. Unter anderem hat Apothekern die Konkurrenz durch den Onlineversandhandel mit Arzneimitteln das Leben schwer gemacht, der seit 2004 in Deutschland erlaubt ist. Jetzt steht eine neue digitale Herausforderung an.
Die zum Januar 2022 geplante Einführung von elektronischen Rezepten (E-Rezepten). „Es besteht die Gefahr, dass der Onlinehandel im Arzneimittelbereich zunehmend erstarkt und zu einer noch stärkeren Bedrohung für die persönlich beratende Vor-Ort-Apotheke wird“, sagte Eickmann.
Warum? Weil der Patient sein Rezept dann nicht mehr auf einem Papierzettel vom Arzt bekommt, sondern in der Regel als QR-Code aufs Handy. Damit kann er in der Apotheke vor Ort das Medikament abholen, aber er kann den Code auch digital verschicken – und zwar auch an Versandapotheken.
Und das geht dann schneller als bisher, weil der Postweg zum Verschicken des Rezeptes entfällt. Viele Apotheker sorgten sich, dass gerade Patienten mit chronischen Erkrankungen, die ihre Medikamente planen könnten und sie nicht akut von jetzt auf gleich bräuchten, somit „von der Fahne gehen“ könnten.
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