Zahl der Schwangerschaftsabbrüche leicht zurückgegangen

Wiesbaden – Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Rund 100.000 Abbrüche wurden im gesamten Jahr 2020 gemeldet, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Verglichen mit 2019 war das ein Rückgang um 0,9 Prozent.
Laut den Daten waren sieben von zehn Frauen, die einen Abbruch vornehmen ließen, zwischen 18 und 34 Jahre alt. Rund 41 Prozent aller Betroffenen hatten vor dem Abbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
Die übergroße Mehrheit der Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine medizinische Diagnose oder ein Sexualdelikt war in vier Prozent der Fälle Ursache für den Abbruch. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant.
Im Zehnjahresvergleich zeigt sich, dass die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche deutlich abgenommen hat. 2010 gab es noch 110.400 Abbrüche. 2020 waren es 10,4 Prozent weniger.
Überdurchschnittlich stark sanken die Zahlen bei jüngeren Altersgruppen. Bei 15- bis 17-Jährigen ging die Zahl um rund 66 Prozent zurück, bei den 18 und 19 Jahre alten Frauen um knapp 67 Prozent und bei 20- bis 24-Jährigen um 42 Prozent.
Dazu trug laut Statistischem Bundesamt auch die demografische Entwicklung bei. So gibt es inzwischen weniger Frauen in diesem Alter als vor zehn Jahren.
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