Zoonosen: Allianz will Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel senken

Berlin – Eine neue internationale Allianz will Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel verringern. Jedes Jahr sterben fast drei Millionen Menschen an Zoonosen wie Aids, Ebola und das Coronavirus, wie das Entwicklungsministerium und das Bundesumweltministerium gestern anlässlich des Welt-Zoonosentags mitteilten.
Die beiden Ministerien haben die Allianz ins Leben gerufen. Rund 50 Organisationen sind bislang beteiligt. Dazu gehören Regierungen, UN-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftseinrichtungen.
„Wir stehen vor einer größeren Gefahr, als vielen bewusst ist“, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Drei Viertel aller neu auftretenden Infektionskrankheiten seien Zoonosen. Es gebe 1,7 Millionen nicht erkannte Viren in Säugetieren und Vögeln. Experten hätten Dutzende zoonotische Viren mit Pandemiepotenzial identifiziert.
„Je enger der Kontakt zwischen Wild-, Nutztieren und Menschen ist, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung auf den Menschen“, erklärte Müller. Deutschland gehöre zu den größten Geldgebern im weltweiten Kampf gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel und beim Schutz von Biodiversität.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) warnte davor, dass Naturzerstörung das Risiko erhöhe, dass Viren von Tieren auf Menschen übertragen würden und so neue Pandemien entstünden. Der illegale Wildtierhandel müsse entschlossen bekämpft und der legale Wildtierhandel besser kontrolliert werden, forderte die Ministerin.
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