Zwei von drei Frauen schätzen ihre Gesundheit als gut ein

Berlin – Mehr als zwei von drei Frauen in Deutschland schätzen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ihre Gesundheit als gut ein. Bei Männern liege der Anteil mit 71,6 Prozent sogar noch etwas höher, geht aus der heute in Berlin vorgestellten aktualisierten Informationsbroschüre „Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland“ von RKI und Bundesgesundheitsministerium hervor.
Mit zunehmendem Alter werde der selbsteingeschätzte Gesundheitszustand als schlechter wahrgenommen. Besonders bei älteren Frauen habe sich die selbst eingeschätzte Gesundheit aber in den vergangenen 20 Jahren deutlich verbessert.
Die Lebenserwartung von Frauen sei in den vergangenen 30 Jahren um etwa fünf Jahre gestiegen und liege nun bei durchschnittlich 83,4 Jahren. Männer haben demnach aktuell eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,5 Jahren.
Biologische und soziale Faktoren führten zu zahlreichen Unterschieden in der Gesundheit von Frauen und Männern, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Es gebe aber „auch in der Medizin noch verbreitete Vorurteile über vermeintlich typisch weibliche und männliche Erkrankungen“, so der Minister.
Mehr als jeder dritte Todesfall bei Frauen sei auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen. Dennoch gelte diese Erkrankung weiterhin als eher männlich. Frauen unterschätzten häufig das Risiko.
Während der Coronazeit seien Frauen und Männer in etwa gleich häufig von einer Infektion betroffen gewesen. Männer seien jedoch nach einer Infektion häufiger als Frauen schwer erkrankt und etwa doppelt so häufig gestorben.
In der psychischen Gesundheit sind der Informationsbroschüre zufolge Frauen häufiger als Männer von psychischen Störungen wie Depressionen, Angstzuständen und Essstörungen betroffen. Mehr als jede achte Frau berichte von Depressionen. Am häufigsten seien Frauen zwischen 45 und 60 Jahren davon betroffen; Frauen mit geringerer Bildung statistisch gesehen häufiger als solche mit höherer Bildung.
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