Ärzteschaft

Ruf nach besserer Versorgung für Menschen ohne Versicherungsschutz

  • Freitag, 6. Dezember 2024
/picture alliance, Mark Lennihan
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Hamburg – Die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hamburg hat vom Senat gefordert, Menschen ohne Aufenthaltsstatus und Menschen ohne Versicherungsschutz im Krankheitsfall einen besseren Zugang zu einer guten, umfassenden Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Die Einschränkung der Gesundheitsversorgung führe oft zu verschleppter, verspäteter und unzureichender Behandlung, heißt es in einer dazu veröffentlichten Resolution. „Nach aktuellen Schätzungen leben mehr als 20.000 Menschen ohne Versicherungsschutz in Hamburg“, sagte Kammerpräsident Pedram Emami.

Mit der Resolution wollen sich die Delegierten dafür einsetzen, dass es auch für sie eine grundlegende medi­zinische Versorgung geben muss. „Insbesondere müssen bestehende Hilfsangebote gesichert und Zugangshür­den für notwendige Behandlungen abgebaut werden“, so Emami.

Den Delegierten zufolge verlässt sich Hamburg zurzeit bei dem Thema weitgehend auf niedrigschwellige Hilfs- und Unterstützungsangebote und die Tätigkeit von Ärzten, die Menschen ohne Aufenthaltsstatus beziehungs­weise Versicherungsschutz ehrenamtlich behandeln.

Zwar gebe es seit 2012 eine Gesundheitskarte für Geflüchtete, dennoch gebe es Menschen, die nicht angemes­sen versorgt werden könnten. Dazu gehören laut Ärztekammer auch Menschen ohne Obdach.

Deshalb hält es die Ärztekammer für unerlässlich, das der Senat die Zuwendungen zum Notfallfonds der Clea­ringstelle dauerhaft dem Bedarf entsprechend aufstockt, genügend Personal bereitstellt und eine angemessene Vergütung für die ärztliche Behandlung vorsieht. Zudem sollten Asylbewerber den Leistungsumfang der gesetz­lichen Krankenversicherung von Beginn an erhalten.

Dazu seien auch mehr finanzielle Mittel für die psychotherapeutische Versorgung erforderlich. Die Ärztekammer schlägt darüber hinaus vor, niedrigschwellige Möglichkeiten auch für EU-Bürger in Deutschland zu schaffen, die sich in prekären Lebensverhältnissen befinden. Sie hätten es besonders schwer, den Versicherungsschutz nachzuweisen oder geltend zu machen.

hil/sb

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