Rundt für Stärkung der Telemedizin in Niedersachsen
Hannover – Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt hat sich bei der Vergabe des niedersächsischen Gesundheitspreises 2016 für eine Stärkung der Telemedizin ausgesprochen. „Unsere europäischen Nachbarländer sind hier schon viel weiter – zum Beispiel in Schweden oder Norwegen, wo die Bevölkerung in einigen Regionen für ärztlichen Rat weite Wege zurücklegen muss“, sagte die SPD-Politikerin heute in Hannover. „In Niedersachsen geht es jetzt darum, wie Informations- und Kommunikationstechnologien die Gesundheitsversorgung unterstützen können.“
In Schweden oder Norwegen gebe es bereits eine Infrastruktur. „Dort hat man sich schon vor langem auf gemeinsame technische Standards verständigt und zum Beispiel auch einen Fonds geschaffen zur Übernahme von Risiken und zur Haftung.“ In Deutschland dagegen seien solche Standards noch weitgehend unbekannt im Gesundheitswesen.
Der heute vergebene Gesundheitspreis sei eine besondere Gelegenheit, ermutigende Ansatzpunkte für Veränderungen zu entdecken, sagte Rundt. Er wird zum sechsten Mal verliehen und würdigt unter anderem ein Projekt der Medizinischen Hochschule Hannover für stark schwerhörige und gehörlose Menschen, die mit einer Innenohrprothese leben. Sie brauchen ständige medizinische und technische Nachsorge.
Das ist aufwendig und oft mit langen Wegen verbunden – besonders für Patienten auf dem Land. Die Hochschule hat ein System entwickelt, das die Nachsorge mithilfe von Telemedizin ermöglicht. Patienten können ihre Prothesen bei einem Arzt oder Hörgeräteakustiker vor Ort justieren lassen – Spezialisten helfen per Computer aus der Ferne.
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