Ärzteschaft

S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Rosazea aktualisiert

  • Donnerstag, 17. März 2022
/Shauerman, stock.adobe.com
/Shauerman, stock.adobe.com

Berlin – Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) hat eine aktualisierte S2k-Leitlinie „Rosazea“ vorgestellt. Das Autorenteam erläutert darin die neue symptomorientierte Einteilung nach Phänotypen, erklärt wie die Rosazea von anderen Dermatosen abgegrenzt wird und welche medikamentösen, chirur­gischen und photomedizinischen Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Ein Schwerpunkt der Leitlinie liegt auf der Augenbeteiligung und der Rolle psychosozialer Aspekte. Die Leitlinie beinhaltet zudem Ratschlä­ge für die Haut- und Körperpflege der Patienten.

Rosazea ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung. Rötungen und sichtbare Äderchen im Gesicht, Papeln und Pusteln sowie Entzündungen an den Augen und Lidern sind mögliche Symptome. Genaue Zahlen zur Häufigkeit gibt es nicht. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutsch­land etwa zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung betroffen sind.

„Die Rosazea ist eine komplexe Dermatose, deren frühere Einteilung nach Subtypen obsolet ist“, erläutert der Leitlinienkoordinator Benjamin Clanner-Engelshofen. Die neue S2k-Leitlinie empfiehlt daher eine symptomorientierte Einteilung nach Phänotypen.

Rund die Hälfte der Patienten leiden laut den Autoren unter einer Augenbeteiligung. „Hier gibt die Leit­linie konkrete Hinweise zur medikamentösen Therapie, aber auch – gerichtet an die Betroffenen – Tipps für eine gute Lidrandhygiene“, so Clanner-Engelshofen.

An der Erstellung der Leitlinie haben sich neben der DDG auch die Gesellschaft für Dermopharmazie sowie die Deutsche Rosazea Hilfe beteiligt.

„Das Einbinden von Patientenorganisationen in die Leitlinien­arbeit ist wichtig und bildet sich auch darin ab, dass wir ein eigenes Kapitel zu psychosozialen Aspekten aufgenommen haben, die bislang weniger beachtet worden sind“, erklärte Clanner-Engelshofen.

Die mit der Rosazea einhergehenden Hauterscheinungen können zu einer Stigmatisierung der Betroffe­nen füh­ren, Ängste und Depressionen hervorrufen und damit die Lebensqualität herabsetzen.

Die Autorengruppe betont, dass sich die Leitlinie nicht nur an Hautärzte richtet, sondern viele wichtige Empfehlungen für angrenzende Fachbereiche enthält. „Wir würden uns freuen, wenn diese Leitlinie vor allem auch in der Allgemeinmedizin und der Ophthalmologie wahrgenommen würde“, betonte Michael Hertl, Präsident der DDG. Die Finanzierung der Leitlinie erfolgte durch Mittel der DDG.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung