S2k-Leitlinie zur nicht hormonellen Empfängnisverhütung erschienen

Berlin – In den vergangenen Jahren ist in Bezug auf die Wahl der Verhütungsmethode eine Trendwende zu beobachten. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat daher zusammen mit anderen Fachgesellschaften und Verbänden eine S2k-Leitlinie zur nicht hormonellen Kontrazeption vorgestellt.
„Während über Jahrzehnte hinweg die ‚Pille‘ die am häufigsten angewendete Verhütungsmethode in Deutschland war, wird die hormonelle Verhütung seit einiger Zeit zunehmend kritischer gesehen und zunehmend abgelehnt“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Kondome würden zum Beispiel inzwischen häufiger zur Verhütung genutzt als die „Pille“.
Die Leitliniengruppe diskutiert in der Publikation die Anwendung und Effektivität nicht hormoneller Verhütungsmethoden um Ärztinnen und Ärzten eine bestmögliche Beratung zu ermöglichen.
„Die Einflussfaktoren auf die Gebrauchssicherheit einer Methode sind vielfältig: Motivation, Qualität der Informationsvermittlung, Sexualverhalten in der fruchtbaren Zeit“, sagte Bettina Böttcher von der Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck.
Ein Kapitel der Leitlinie widmet sich der „Natürlichen Familienplanung“, die sich mit Methoden der Zyklusbeobachtung auseinandersetzt.
Die Methoden der „Natürlichen Familienplanung“ sind den Leitlinienautoren zufolge bei korrektem Erlernen anwendbar, doch sollten Paare besondere Lebenssituationen beachten. Zu diesen Situationen gehörten etwa die Zeit nach der Geburt, die Stillzeit sowie die Perimenopause, aber auch die Anwendung von Medikamenten, die den Zyklus beeinflussen.
Die Leitlinie diskutiert außerdem unter anderem Barrieremethoden, zum Beispiel Kondome sowie Diaphragma und Portiokappen. Die Autorengruppe betont, dass die Vermittlung von Wissen zu Barrieremethoden in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung stärker beachtet werden sollte.
Weitere Themen sind intrauterine Verhütungsmethoden und die Sterilisation. An der Leitlinie waren Autoren aus 15 Fachgesellschaften beteiligt. Eine Version für Patientinnen und Patienten ist in Arbeit.
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