S3-Leitlinie zum Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen veröffentlicht

Berlin – Zum Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen liegen nun eine S3-Leitlinie sowie eine begleitende Elterninformation vor. Diese wurden unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) erarbeitet und mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert.
Bislang existierte in Deutschland keine Leitlinie zum Umgang mit erkrankungsbedingtem Fieber bei Kindern und Jugendlichen. Ziel der vorgelegten Handlungsempfehlungen sind ein evidenzbasiertes und sicheres Fiebermanagement sowie ein entsprechend rationaler Einsatz von fiebersenkenden Arzneimitteln und Antibiotika.
Die Leitlinie enthält umfassende Empfehlungen hinsichtlich der Methoden zur Erkennung von Fieber und einhergehenden schwerwiegenden Erkrankungen, der Fiebermessung und zum Umgang mit infektionsbedingtem Fieber bei Kindern und Jugendlichen. Dabei wird auf akut auftretendes Fieber bei ansonsten gesunden Kindern im ambulanten Setting konzentriert.
Die Leitlinie legt dar, dass Fieber in der Regel ein Symptom ist, das von selbst wieder abklingt und die Höhe des Fiebers nicht automatisch ein Zeichen für die Erkrankungsschwere ist.
Deshalb wird in der Leitlinie unter anderem betont, beim Fiebermanagement den Allgemeinzustand der fiebernden Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen und dabei auf die relevanten und häufigsten Warnzeichen und Symptome in den verschiedenen Altersgruppen zu achten.
So sollten etwa Kinder unter drei Monaten mit einer (rektalen) Temperatur von mehr als 38 Grad ärztlich sorgfältig hinsichtlich einer bakteriellen Infektion untersucht werden. Für das häusliche Fiebermanagement sollten Bezugspersonen insbesondere dahingehend beraten werden, dem Kind regelmäßig Flüssigkeit anzubieten.
Zum Antibiotikaeinsatz heißt es, diese sollten bei Kindern und Jugendlichen mit Fieber „restriktiv, rational und leitlinienkonform“ verordnet werden. Fieber an sich sei keine Indikation für ein Antibiotikum – die meisten Infektionskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen würden nicht durch Bakterien verursacht. Mit Blick auf den Einsatz von Antipyretika enthält die Leitlinie für diverse Wirkstoffe Empfehlungen für maximale Einzel- und Tagesdosen.
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