S3-Leitlinie zur Ernährungstherapie von Patienten mit Lebererkrankungen aktualisiert

Düsseldorf/Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) hat zusammen mit anderen Verbänden und Gesellschaften eine aktualisierte S3-Leitlinie „Klinische Ernährung in der Gastroenterologie (Teil 1) – Leber“ herausgegeben.
„In der klinischen Praxis wird das Potenzial der Ernährungstherapie als metabolisches Management einer Leberkrankheit oft unterschätzt und nicht ausgeschöpft“, schreibt das Autorenteam in der Einleitung. Die neue Leitlinie solle daher umfassende aktuelle und evidenzbasierte Empfehlungen für die Ernährungstherapie von Patienten mit Lebererkrankungen geben.
Diese beziehen sich auf die Krankheitsbilder akutes Leberversagen, alkoholassoziierte Lebererkrankung, metabolische Dysfunktion- assoziierte Fettleberkrankheit, Leberzirrhose, Lebertransplantation und Operation sowie ernährungsbedingte Leberschädigung. Zu diesen Krankheitsbildern enthält die Leitlinie mehr als 100 Empfehlungen.
„Patienten mit Lebererkrankungen sollen mit einem validierten Instrument systematisch auf das Vorliegen einer Mangelernährung gescreent werden“, lautet die erste. „Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung, insbesondere Patienten mit Zirrhose und zur Transplantation gelistete Patienten sollen auf das Vorliegen von Übergewicht oder Adipositas untersucht werden, weil die Adipositas einen unabhängigen Prädiktor von Mortalität und Morbidität bei diesen Patienten darstellt“, ist die zweite Empfehlung.
Das Autorenteam umreißt in der Leitlinie auch aktuelle Forschungsfragen, zum Beispiel, ob bei zur Transplantation gelisteten mangelernährten Patienten mit Leberzirrhose ein präoperatives metabolisches Management mittels Ernährungstherapie und/oder Sporttherapie im Vergleich zu keiner Intervention das klinische Outcome verbessern kann.
An der Leitlinie haben sich neben der DGEM auch die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), die Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE) und der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES) beteiligt.
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