S3-Leitlinie zur Ideopathischen Kondylusresorption aktualisiert

Hofheim – Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) hat zusammen mit anderen Fachgesellschaften und Organisationen die S3-Leitlinie zur Ideopathischen Kondylusresorption aktualisiert.
Die Kondylusresorption zeichnet sich durch eine Osteolyse des Processus condylaris des Unterkiefers aus. Es ist ein Krankheitsbild, das hauptsächlich bei Frauen zwischen 15 und 35 Jahren beobachtet wird.
„Bei der idiopathischen Kondylusresorption (ICR) im engeren Sinn handelt es sich um ein sehr seltenes Krankheitsbild, das im Sinne einer Ausschlussdiagnose zu behandeln ist“, heißt es in der Leitlinie.
Die beobachteten Resorptionen ließen sich zwar überwiegend auf eine sekundäre Genese zurückführen „diese sekundären Kondylusresorptionen werden aber im klinischen Sprachgebrauch meist ebenfalls unter dem Begriff der ICR subsummiert“, so das Autorenteam.
In den meisten Fällen sei die Ursache aber unbekannt – und unterschiedliche Theorien zu Ätiologie und Pathogenese resultierten wiederum in unterschiedlichen Ansichten bezüglich des zu wählenden Therapieansatzes, heißt es in der Leitlinie.
Bei den vorhandenen Studien handle es sich meist um retrospektive Fallstudien mit kleiner Fallzahl und kurzem Follow-Up. „Aussagen höheren Evidenzgrades, insbesondere in Hinsicht auf die Therapie der idiopathischen Kondylusresorption, sind daher zurzeit nur unter Vorbehalt möglich“, so die Autorengruppe.
Ziel der Leitlinie sei daher auf der Basis der vorhandenen Literatur ein Konsens getragenes Vorgehen bei idiopathischer aber auch sekundärer Kondylusresorption darzulegen.
Neuerungen gegenüber der Vorversion haben sich laut den Leitlinienautoren insbesondere auf dem Gebiet der erweiterten bildgebenden Diagnostik ergeben, zum Beispiel bei Untersuchungen mit dem CT und dem MRT.
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