Politik

Saarland schafft neue Beauftragte für Demenz

  • Mittwoch, 19. Juni 2019
Rosa Adelinde Fehrenbach /dpa
Rosa Adelinde Fehrenbach /dpa

Saarbrücken – Das Saarland will sich verstärkt um das Thema Demenz kümmern und es nach Angaben von Gesundheits- und Sozialministerin Monika Bachmann (CDU) „aus der Tabuzone holen“. Rosa Adelinde Fehrenbach sei daher als erste „Landesärz­tin für an Demenz erkrankte Menschen“ berufen worden, teilte Bachmann gestern mit. Sie sprach von einem wichtigen Schritt zur Bewältigung der zukünftigen Herausforde­run­gen im professionellen Umgang mit Demenz.

Fehrenbach ist Chefärztin der Gerontopsychiatrischen Klinik der SHG Kliniken Son­nen­berg in Saarbrücken und Landesvorsitzende der Deutschen Alzheimergesellschaft im Saarland. Die Aufgabe ihres neuen Ehrenamtes sieht sie darin, in enger Verbin­dung zum Ministerium das Netz zwischen Ärztekammer, Pflegegesellschaften und Demenz- Einrichtungen enger zu knüpfen.

Auch für die Qualifikation zur einer „Fachkraft Psychiatrie mit Schwerpunkt Geronto­psychiatrie“ wolle sie sich einsetzen. „Es ist schon viel entstanden, aber es ist wichtig, dass wir da auch weitermachen“, sagte Fehrenbach.

Laut Bachmann ist das Saarland „das erste und einzige“ Bundesland, das bereits 2015 einen Demenzplan verabschiedet habe. „Viele Länder und auch die Bundesre­gie­rung beobachten das sehr wohlwollend“, sagte sie. „Aber ich wäre noch stolzer, wenn sich andere Bundesländer auch aufraffen würden, sich diesem Thema zu stellen.“

Laut Demenzplan, der derzeit neu aufgelegt werde, gibt es im Saarland 22.000 De­menz­kranke. Bachmann vermutet, dass die Dunkelziffer „mindestens genauso groß“ ist. Für eine weitere Entlastung Betroffener werde nun ein neues Konzept „Nachbar­schaftshelfer“ auf den Weg gebracht.

Dabei könnten engagierte Einzelpersonen mit einem besonderen persönlichen Bezug für Demenzkranke beispielsweise Gartenarbeiten, Putz- und Einkaufsdienste überneh­men. Diese sollen dann über den Entlastungsbetrag bei der Pflegekasse abgerechnet und dem Nachbarschaftshelfer ausgezahlt werden können.

dpa

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