Sachsen-Anhalt: Ärztemangel trotz hoher Arztzahlen
Magdeburg – 3.259 Ärzte arbeiteten Ende 2010 in der ambulanten Versorgung in Sachsen-Anhalt. Im stationären Bereich waren es 4.544 Mediziner, in Körperschaften und Behörden 309 und in sonstigen Bereichen 139 Ärzte. Damit sind im Land laut der Statistik der Ärztekammer 8.251 Ärzte berufstätig, so viele, wie noch nie zuvor.
„Trotzdem spüren wir seit Jahren in der Ärztekammer Sachsen-Anhalt den zunehmenden Ärztemangel. Das zeigt sich unter anderem in den vielen Patientenanfragen zur Vermittlungshilfe von Arztterminen“, sagte die Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Simone Heinemann-Meerz.
Eine genauere Analyse zeige, dass die Medizin zunehmend weiblicher werde. Außerdem arbeiteten immer mehr Ärzte in Teilzeit. Aus den statistischen Berichten des Landes Sachsen-Anhalt gehe hervor, dass sich beispielsweise im Zeitraum von 1999 bis 2008 die Anzahl der Ärzte in Krankenhäusern um 16,8 Prozent erhöht habe. Gleichzeitig sei aber die Zahl der in Teilzeit arbeitenden Krankenhausärzte um 155,4 Prozent gestiegen.
„Wer heute Beruf und Familie vereinbaren möchte, ist häufig auf Teilzeitarbeit angewiesen. Daher müssen wir ab sofort die Arbeitsstunden vergleichen und nicht nur die Anzahl der berufstätigen Ärzte“, so Heinemann-Meerz. Ein weiterer Grund für den Ärztemangel sei die demografische Struktur im Land.
„Durch den steigenden Altersdurchschnitt steigt die Zahl der Patienten mit höherem Behandlungsbedarf beziehungsweise häufigerer und längerer Behandlungsdauer. Die Belastung der praktizierenden Ärzte nimmt daher trotz Rückgang der Anzahl der Einwohner deutlich zu“, sagte die Kammerpräsidentin.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: