Sachsen-Anhalt überprüft nach Amokfahrt in Münster eigene Krisenhilfe
Magdeburg – Sachsen-Anhalt stellt nach der Amokfahrt im nordrhein-westfälisichen Münster sein eigenes Hilfesystem für Opfer auf den Prüfstand. Experten des Innen-, des Justiz- und des Sozialministeriums sollen die bestehenden Strukturen der Krisenintervention auf Verbesserungsmöglichkeiten hin untersuchen, wie Regierungssprecher Matthias Schuppe sagte.
Es sei sehr wahrscheinlich, dass vieles neu justiert werde. Das Land sehe sich in der Pflicht, Opfern und Angehörigen nach großen Ereignissen zur Seite zu stehen. Die Hilfe solle im Ernstfall schnell anlaufen und über Monate hinweg begleiten. Das Land reagiert damit auf die Geschehnisse in Münster und den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016. Ein psychisch kranker Mann hatte in Münster am Wochenende einen Campingbus in eine Menschenmenge gesteuert, zwei Menschen getötet und sich selbst erschossen.
In Nordrhein-Westfalen gibt es eine hauptamtliche Opferschützerin, die seit der Tat ihren ersten Großeinsatz hat. Die Bundesregierung setzte mit Edgar Franke heute einen neuen Opferbeauftragten ein. Ob auch Sachsen-Anhalt einen Opferbeauftragten bekommt, ließ der Regierungssprecher offen. Das müssten die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zeigen.
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