Sachsen-Anhalt: Zahlreiche Bewerbungen auf Landarztquote

Magdeburg – Angehende Land- und Amtsärzte, die später in Sachsen-Anhalt praktizieren wollen, können auch ohne beste Abiturnote einen Medizinstudienplatz bekommen – in der jüngsten Ausschreibungsrunde haben sich mehr 106 Frauen und Männer dafür beworben. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) mit.
Acht von ihnen haben sich auf beide Quoten, die für Land- und die für Amtsärzte, beworben. Allerdings bewarb sich niemand ausschließlich auf die Amtsarztquote, wie es weiter hieß. „Im Ergebnis haben wir fast vier Mal so viele Bewerbungen wie Studienplätze“, teilte die KVSA weiter mit. „Dies zeigt, dass das Interesse an einer hausärztlichen Tätigkeit in einer ländlichen Region weiterhin hoch ist.“ Insgesamt 39 Bewerber hätten ihren Wohnort in Sachsen-Anhalt.
Im Jahr 2020 hatte Sachsen-Anhalt die Landarztquote eingeführt. Nach zunächst fünf sind nun 6,3 Prozent der Studienplätze in der Humanmedizin für künftige Landärzte sowie angehende Amtsärzte reserviert. Die fünf Plätze für angehende Amtsärzte waren jüngst hinzugekommen.
Alle bisher über die beiden Quoten zugelassenen 61 Studierenden sind laut der KVSA noch im Studium. Es habe kein Studierender bisher sein Studium abgebrochen oder aufgegeben. Die Studierenden verpflichten sich, nach der Facharztausbildung mindestens zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer ländlichen Region Sachsen-Anhalts zu arbeiten.
Weiter hieß es: „Wir benötigen dringend mehr Studienplätze, um mehr Interessenten die Möglichkeit zu geben, auch hausärztlich tätig zu werden.“ Aus den ersten drei Durchgängen studierten 60 Frauen und Männer über die Landarztquote.
Da die Quoten sogenannte Vorabquoten sind, wird dadurch die Anzahl der Studienplätze nicht erhöht. Aus Sicht der KVSA wäre das aber dringend erforderlich, um den Bedarf an Ärzten in allen Bereichen decken zu können. Nach KVSA-Angaben sind derzeit rund 250 Hausarztstellen nicht besetzt. Es sei ein weiteres Defizit zu erwarten.
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