Politik

Sachsen-Anhaltiner sollen mehr für gesunde Herzen tun

  • Donnerstag, 26. April 2018
Patienten mit Verdacht auf akuten Herzinfarkt können auf eine sicherere Diagnose hoffen. /dpa

Magdeburg – Herzkrankheiten kosten in Sachsen-Anhalt besonders viele Menschen das Leben. Dagegen tritt das Land nun mit einer Aufklärungskampagne an. Anfang Juni soll die erste Herzwoche den Auftakt zu einer vierjährigen Kampagne bilden, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) gestern in Magdeburg. Es gehe um unabhängige, einfache, bürgernahe Informationen. Die Sachsen-Anhaltiner sollten damit mehr über Gefahren des Herzinfarkts, über vorbeugendes Verhalten und richtiges Verhalten im Notfall erfahren.

Eine Aktion im Umweltbundesamt am 2. Juni steht am Anfang der ersten Herzwoche. Bis zum 10. Juni sind dem Ministerium zufolge medizinische Vorträge, Blutdruck-, Puls- und Blutzuckermessungen sowie Telefon-Foren geplant. Grimm-Benne sagte, dass es überall im Land Angebote gibt. Dazu trügen die vielen Partner bei. Es beteiligten sich etwa alle Landkreise, 27 Krankenhäuser, mehr als 100 niedergelassene Ärzte und fast 600 Apotheken. Partner ist die Deutsche Herzstiftung, die kostenfreies Informations­material zur Verfügung stellt.

Grimm-Benne betonte, es solle nicht bei einer einmaligen Aktionswoche bleiben. Vielmehr solle die Informationsarbeit verstetigt werden. In diesem Jahr stehe der Herzinfarkt mit den Risikofaktoren im Mittelpunkt, im kommenden Jahr soll die Reanimation im Fokus stehen. „Wir müssen den Bürgern klar machen, dass sie verantwortlich sind für ihre eigene Gesundheit“, sagte Dietrich Andresen, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Er lobte das Engagement des Landes, ihm sei keine derartige Kampagne anderer Bundesländer bekannt, die eine solche Basis und Dauer habe.

Sozialstaatssekretärin Beate Bröcker sagte, es werde auch auf die Notfallversorgung geschaut. Untersuchungen hätten gezeigt, dass längst nicht alle Patienten in die Krankenhäuser mit der notwendigen Ausrüstung für Herzpatienten eingeliefert würden. so verstreiche wertvolle Zeit. Sachsen-Anhalt hatte 2013 ein Herzinfarktregister aufgebaut.

Der aktuelle Herzbericht der Deutschen Herzstiftung hat nach Angaben des Ministeriums gezeigt, dass in Sachsen-Anhalt im Ländervergleich die meisten Menschen an Herzkrankheiten sterben. Im Jahr 2015 seien ihnen 316 Menschen je 100.000 Einwohner erlegen. Das Risiko für einen Herzinfarkt steigt der Deutschen Herzstiftung zufolge etwa bei einer Zuckerkrankheit auf das Siebenfache, bei erhöhtem Blutdruck vervierfacht es sich, ebenso beim Rauchen. Gegenstrategien sind gesunde Ernährung und Sport.

dpa

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