Sachsen: Drei von vier vermuteten Behandlungsfehlern unbegründet
Dresden – In Sachsen waren 2012 drei von vier vermuteten Behandlungsfehlern unbegründet. Darauf hat die Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK) in ihrem aktuellen Jahresbericht hingewiesen. Demnach standen den 266 näher untersuchten Fällen 69 festgestellte Behandlungsfehler gegenüber. Insgesamt gingen bei der Gutachterstelle im vergangenen Jahr 365 Anträge bei rund 32 Millionen Behandlungsfällen ein, so die SLÄK.
Im Vergleich zu 2011 (396 Anträge) reduzierte sich die Zahl der eingegangenen Anträge um 31. Dennoch wurden 13 Begutachtungen mehr wegen eines vermuteten Behandlungsfehlers eingeleitet. Dabei entfielen 195 auf den stationären Sektor, 16 auf Klinikambulanzen und 55 auf ambulante Praxen. 128 Begutachtungsverfahren stehen der SLÄK zufolge noch aus.
„Jeder Behandlungsfehler ist ein Fehler zu viel, denn hinter jedem Fehler steht auch ein Schicksal.“, sagte SLÄK-Präsident Jan Schulze. Er wertet die absolute Zahl der tatsächlichen Behandlungsfehler trotz der extrem beschleunigten Abläufe und der Arbeitsverdichtung in Krankenhäusern und Praxen sowie der zunehmenden Bürokratie im Gesundheitswesen als ein Indiz für die verantwortungsvolle Tätigkeit von Ärzten, Schwestern und Pflegekräften.
Der Vorsitzende der Gutachterstelle, Rainer Kluge, betonte ebenfalls, „dass sich der steigende ökonomische Druck bisher noch nicht in den Zahlen der Gutachterstelle niedergeschlagen hat.“
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: