Sächsische Ärztekammer positioniert sich zur Energiekrise, Organspende und Impfpflicht
Dresden – Die Kammerversammlung der Sächsischen Ärztekammer (SLÄK) hat in mehreren Resolutionen Position zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen bezogen. Die Delegierten fordern die Politik unter anderem auf, auch die Arztpraxen in der Energiekrise zu unterstützen.
„Obwohl die niedergelassenen Ärzte und deren Praxispersonal die medizinische Versorgung jederzeit, auch während der Coronapandemie, sicherstellen, findet die angespannte finanzielle Situation der Praxen bislang nur wenig bis keine Beachtung“, kritisieren die Delegierten. Sie warnen vor Leistungseinschränkungen und Personalabbau, wenn die hohen Energiekosten nicht abgefedert würden.
Die sächsische Ärzteschaft plädiert außerdem abermals für eine Widerspruchslösung bei der Organspende und fordert die sächsische Staatsregierung und die Bundesregierung auf, sich für eine entsprechende Änderung des Transplantationsgesetzes einzusetzen.
Seit der letzten Reform des Gesetzes habe sich an den „katastrophalen Organspendezahlen in Deutschland“ nicht geändert. „Im Gegenteil, der aktuelle Stand von Januar bis September 2022 lieget bei 636 Spenden. Das ist ein absoluter Tiefststand seit 2017 und für ein Land wie Deutschland eine beschämende Anzahl“, hieß es aus der Kammerversammlung.
Die Kammerdelegierten fordern außerdem, die bis Ende des Jahres in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen geltende einrichtungsbezogene Impflicht nicht zu verlängern. Diese sei „angesichts der aktuellen Entwicklungen kaum mehr zu rechtfertigen sowie nicht mehr vermittelbar“, heißt es in der Begründung.
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