SARS-CoV-2: Zulassung für Blutplasmagewinnung

Greifswald – Die Universitätsmedizin Greifswald darf Blutplasma mit Antikörpern gegen SARS-CoV-2 gewinnen und als Arzneimittel zur Therapie Schwerstkranker zur Verfügung stellen. Das Haus habe damit als erste Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern vom Landesamt für Gesundheit und Soziales die Herstellungserlaubnis erhalten, teilte ein Sprecher gestern mit.
„Die Antikörper sollen vom Spender auf den schwer erkrankten Patienten übertragen werden und seinem Immunsystem helfen, das Virus zu bekämpfen“, erläuterte die Fachapothekerin für Arzneimittelinformation, Konstanze Aurich.
Die Unimedizin nimmt demnach Blut bei Menschen ab, die ihre Erkrankung mit SARS-CoV-2 vollständig überwunden haben. Gesammelt werde das Blutplasma, so Aurich. Dieses werde bei minus 30 Grad eingefroren und könne bis zu zwei Jahre verwendet werden.
Habe ein schwer an SARS-CoV-2 erkrankter Patient dieselbe Blutgruppe wie der Spender, könne das Plasma eingesetzt werden.
Es hätten sich bereits zahlreiche Genesene an der Unimedizin gemeldet, die Plasma spenden wollen. Bei ihnen soll zugleich erforscht werden, wie lange die Antikörper im Blut bleiben, also wie dauerhaft die Immunisierung ist.
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