Schilddrüsenmedikament: Merck bemüht sich in Frankreich um Schadensbegrenzung
Paris – Der deutsche Pharmakonzern Merck ist nach Beschwerden über starke Nebenwirkungen eines neuen Schilddrüsenmedikaments um Schadensbegrenzung bemüht. Merck kündigte gestern Abend an, in Frankreich 190.000 Dosen des alten Mittels Euthyrox zur Verfügung zu stellen. Für das Nachfolge-Medikament Levothyrox sind beim französischen Gesundheitsministerium 9.000 Beschwerden von Patienten eingegangen.
Levothyrox ist seit März erhältlich, und Frankreich war das erste Land, in dem es eingeführt wurde. Die Nebenwirkungen reichen laut den Gesundheitsbehörden von Krämpfen über Haarausfall bis hin zu Kopfschmerzen und Schwindel.
Französische Ermittler hatten vorgestern die Merck-Niederlassung im ostfranzösischen Lyon durchsucht. Die Justizpolizei geht Vorwürfen der Verbrauchertäuschung und Gesundheitsgefährdung nach. Das Unternehmen zeigte sich kooperationsbereit.
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