Schleswig-Holstein bei Besetzung freier Hausarztstellen erfolgreich

Bad Segeberg – In Schleswig-Holstein sind 23 Hausarztstellen je einer Million Einwohner unbesetzt. Es folgt Berlin mit 32 freien Stellen bezogen auf eine Million Einwohner. Das geht aus einer Auswertung des Kompetenzzentrums Weiterbildung Allgemeinmedizin Schleswig-Holstein (KWA.SH) hervor.
„Bundesweit gelingt es uns im Norden mit am besten, Hausarztsitze nachzubesetzen und damit die ambulante medizinische Versorgung sicherzustellen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Bundeslandes, Bettina Schultz.
Wichtig dafür seien insbesondere die zwei Lehrstühle für Allgemeinmedizin an den Universitäten Kiel und Lübeck und das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin, das die Weiterbildung koordiniere.
Beides habe dazu geführt, dass sich die Zahl der Mediziner, die sich in allgemeinmedizinischer Weiterbildung befänden, von 59 im Jahr 2016 auf 415 im Jahr 2024 versiebenfacht und die Zahl der bestandenen Facharztprüfungen sich im selben Zeitraum von 54 auf 104 nahezu verdoppelt hätten.
„Dies ist das Ergebnis der exzellenten Zusammenarbeit der Institute für Allgemeinmedizin in Lübeck und Kiel, der KV, der Ärztekammer (ÄKSH), der Krankenhausgesellschaft (DKG) und dem Institut für ärztliche Qualität in Schleswig-Holstein (IÄQSH)“, sagte der Koordinator des KWA.SH, Ruben Zwierlein.
Die Weiterbildungszahlen haben sich laut der KV auch auf die Zahl der zugelassenen Hausärztinnen und -ärzte ausgewirkt. Stagnierte deren Zahl zwischen 2005 und 2015 bei rund 1.900 in Schleswig-Holstein, so sei seitdem ein Anstieg um rund 50 Stellen zu verzeichnen.
„Die Investition in Qualität und Effizienz von Weiterbildung ist ein wichtiger Baustein, den Herausforderungen von Demographie und Fachkräftemangel zu begegnen“, sagte Schultz.
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