Schmerzgesellschaft für gezielten therapeutischen Einsatz von Cannabinoiden
Berlin – Die Deutsche Schmerzgesellschaft hat sich dafür ausgesprochen, den therapeutischen Einsatz sogenannter Cannabinoide zu erleichtern. Damit unterstützt die Fachgesellschaft die Initiative der Bundesdrogenbeauftragen Marlene Mortler (CSU). Diese hatte sich für eine unbürokratische Kostenübernahme beim schmerztherapeutischen Cannabinoid-Einsatz stark gemacht.
„Allerdings bedarf es dabei einer differenzierten Betrachtung sowie Qualitätssicherung der Therapie“, mahnte Michael Schäfer, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. So seien Cannabinoide nach derzeitigem Wissens- und Erfahrungsstand nur bei einzelnen ausgewählten Schmerzpatienten ausreichend wirksam. Zwar könnten insbesondere Patienten mit spastisch bedingten oder neuropathischen Schmerzen durch die pflanzliche Substanz nachhaltig profitieren, bei der Mehrheit der chronischen Schmerzpatienten zeigten Cannabinoide Studien zufolge dagegen lediglich eine geringe bis mäßige Schmerzlinderung.
Vor diesem Hintergrund unterstrich die Fachgesellschaft die Notwendigkeit den therapeutischen Einsatz von Cannabinoiden stets im Kontext einer multimodalen Schmerztherapie und nicht als isoliertes Therapieverfahren anzuwenden.
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