Schnellerer Einsatz internationaler Pflegekräfte soll Fachkräftemangel eindämmen

Berlin – Der Verband der Ersatzkassen (vdek) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) plädieren dafür, ausländischen Pflegefachkräfte den Zugang zum Arbeitsmarkt deutlich schneller zu ermöglichen.
Vor dem morgigen Inkrafttreten wichtiger Teile des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes forderten die Verbände deshalb die gesetzliche Einführung einer sogenannten „Kompetenzvermutung“.
Die Kompetenzvermutung soll internationalen Pflegekräfte mit einer mindestens dreijährigen Ausbildung oder einem Studium sowie den notwendigen Sprachkenntnissen ermöglichen, umgehend in Deutschland tätig zu werden. Weitere Prüfungen von Ausbildungsinhalten und gegebenenfalls notwendigen Anpassungsmaßnahmen sollen nachgelagert erfolgen.
„Pflegekräfte ächzen unter einer zunehmenden Arbeitsverdichtung und die Politik schickt tausende gut ausgebildete internationale Kräfte monatelang – nicht selten mehr als ein Jahr – auf die Ersatzbank, bis auch die letzte Behörde ihren Stempel auf ein Zeugnis gemacht hat“, kritisierte bpa-Präsident Bernd Meurer.
Durch die Kompetenzvermutung bleibe die Qualität der Versorgung für die Pflegebedürftigen gesichert, zugleich würden Pflegekräfte und betroffene Familien deutlich entlastet, betonte die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner.
Eine entsprechende Regelung könnte im Pflegeberufegesetz verankert und dazu in das anstehende Gesetzgebungsverfahren zum Pflegekompetenzgesetz eingebracht werden. Das würde eine schnelle und wirksame Verbesserung der pflegerischen Versorgung bedeuten, betonen die Verbände.
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