Schockbilder auf Süßigkeiten beeinflussen Kaufentscheidung

Göttingen – Warnhinweise und vor allem Schockbilder auf Süßigkeiten beeinflussen das Kaufverhalten von Kunden. Warnungen in Form von mit Texten versehenen Bildern können Menschen dazu bewegen, weniger zuckerhaltige Produkte zu kaufen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Das zeigt eine Studie der Universität Göttingen (BMC Public Health 2023; DOI: 10.1186/s12889-023-16760-y).
Mehr als 1.000 Studienteilnehmende bekamen in einem Online-Experiment verschiedene Produkte, wie etwa Schokoloade und Gummibärchen, mit und ohne Warnhinweise zum Kauf präsentiert.
Die Warnungen bezogen sich auf Karies, Typ-2-Diabetes und Übergewicht. Die Frage war: „Für welches Produkt würden Sie sich entscheiden?“ Die „No-Buy“-Option wurde immer zuletzt angeboten.
Am wirkungsvollsten waren demnach schockierende Bilder, ähnlich wie auf Zigarettenpackungen. Hier waren weniger Teilnehmende bereit, Süßigkeiten zu kaufen.
In einem begleitenden Online-Umfrage gaben 1.040 Personen an, wie sie verschiedene Arten von Warnhinweisen zu kurzfristigen gesundheitlichen Folgen wie Karies oder eher langfristigen Folgen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes wahrnehmen. Warnungen zu kurzfristigen Gesundheitsproblemen erregten dabei mehr Aufmerksamkeit. Das Fazit der Forschenden: Warnhinweise lohnen sich.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Warnungen effektiver sind, wenn sie emotionale und bereits bekannte Symbole oder Bilder verwenden, die kulturell verstanden werden. Schockierende Bilder und rote Stoppschilder prägen Kaufentscheidungen besonders deutlich“, erklärte Antje Risius, Leiterin der Studie aus der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte an der Universität Göttingen.
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