Schulen und Kitas: Brandenburger Ärztekammer für Einsatz von PCR-Lollitests

Potsdam – Die Landesärztekammer Brandenburg fordert, die PCR-Lollitests auch in Brandenburgischen Schulen und Kitas rasch einzusetzen.
„Solange es noch keine Impfmöglichkeiten für Kinder bis zwölf Jahren gibt, muss alles dafür getan werden, diese besonders schutzbedürftige Gruppe bestmöglich vor Coronainfektionen zu bewahren und auch bei steigenden Infektionszahlen Wechselunterricht sowie Homeschooling zu vermeiden“, erklärte der Präsident der Kammer, Frank-Ullrich Schulz.
Bei den PCR-Lollitests lutschen mehrere Kinder 30 Sekunden lang an je einem Abstrich Tupfer. Die Tupfer werden dann in einem Poolröhrchen gesammelt und die komplette Probe in einem Labor einem PCR-Test unterzogen. Fällt dieser positiv aus, müssen alle Kinder noch einmal separat auf Corona getestet werden.
Bereits kürzlich hatten sich der Pandemierat der Bundesärztekammer (BÄK) in einem aktualisierten Thesenpapier für PCR-Lollitests auf SARS-CoV-2 ausgesprochen.
„Die Experten kommen zum Ergebnis, dass so Infektionen frühzeitiger in Bildungseinrichtungen erkannt und damit die Übertragung innerhalb der Einrichtungen vermieden werden kann“, erläuterte Steffen König. Der Vizepräsident der Ärztekammer forderte die Landesregierung dazu auf, auch in Brandenburg den Weg für dieses Verfahren so schnell wie möglich freizumachen.
Vorgestern hatte der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) „zögerliche und inkonsistente Teststrategien“ einiger Bundesländer im Kampf gegen das Coronavirus kritisiert.
„Bundesländer, die Lollitests an den Schulen einführen wollen, können die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen auswerten. Stattdessen in jedem Land zunächst eigene Modellprojekte zu starten, kostet wertvolle Zeit und bringt keinen Zusatznutzen“, sagte der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski.
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