Ausland

Schwedische Gesundheitsbehörde rät von Coronalockerungen im April ab

  • Dienstag, 30. März 2021
/picture alliance, TT NYHETSBYRN, Stina Stjernkvist, TT
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Stockholm – Schweden hat auf die Bevölkerung gerechnet derzeit etwa dreimal so hohe Neuinfektions­zahlen wie Deutschland – geplante Coronalockerungen dürften deshalb in dem skandinavischen Land erst einmal aufgeschoben werden. Die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hat der Regierung empfohlen, die für den 11. April anvisierte Lockerung bestimmter Beschränkungen wegen der Infektionslage bis zum 3. Mai zu verschieben.

Das teilte die Behörde heute mit. Die Regierung in Stockholm muss nun entscheiden. Sie folgt dem Expertenrat der Behörde aber in der Regel. Es geht dabei unter anderem um das Anheben der Teilneh­mer­grenze für Versammlungen und Veranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte, die derzeit bei acht Besuchern liegt.

Für die beiden großen Freizeitparks in Stockholm und Göteborg, Gröna Lund und Liseberg, war zudem vorgesehen gewesen, wie andere Parks von der Acht-Besucher-Regel ausgenommen zu werden. Die Coronainfektionen breiteten sich aber in den meisten Regionen des Landes aus, was eine steigende Belastung für das Gesundheitswesen zur Folge habe, warnte die Behörde.

In den aktuellsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC kommt Schweden für die beiden Wochen vom 8. bis 21. März auf einen 14-Tages-Inzidenzwert von 597 pro 100.000 Einwohner. Deutschland lag in dem Zeitraum bei 195. Die Tendenz der schwedischen Neuinfektionen ist weiter steigend.

Schweden war in der Coronakrise einen Sonderweg mit vergleichsweise wenigen und milden Beschrän­kungen gegangen. Das bedeutete jedoch nicht, dass die Schweden ohne Einschränkungen leben konn­ten. Seit November dürfen sich zum Beispiel nur noch acht Personen versammeln, Restaurants und Kneipen müssen um 20.30 Uhr schließen.

Auch die Besucherzahlen in Läden, Fitnessstudios und anderen Einrichtungen wurden begrenzt. Hinzu kommen eindringliche Appelle, Vernunft walten zu lassen und sich an Empfehlungen etwa zum Abstand­halten zu richten.

dpa

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