Schweizer Regierung plant schärfere Coronamaßnahmen

Bern – Die Schweizer Regierung spricht angesichts weiter rasant steigender Coronainfektionszahlen von einer sehr kritischen epidemiologischen Lage und plant schärfere Schutzmaßnahmen.
Zur Debatte stehen mehr Einschränkungen für Ungeimpfte, die Ausweitung der Maskenpflicht und die vorübergehende Schließung von Innenräumen wie Restaurants, Bars und Fitnesscentern, wie die Regierung am vergangenen Freitag mitteilte. Bis morgen sollen sich die Kantone äußern, dann sollen Entscheidungen folgen.
Die Skigebiete sollen auf jeden Fall geöffnet bleiben. Viele Betreiber hätten aber bereits Kapazitätsbeschränkungen eingeführt, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Für die Einreise in die Schweiz ist zurzeit ein negativer PCR-Test nötig, auch für Geimpfte.
Ebenfalls überlegt wird, die Teilnehmerzahl bei privaten Treffen auf fünf zu begrenzen, wenn eine ungeimpfte Person dabei ist. Sollten mehr Schritte nötig sein, würde diese Begrenzung auf alle, also auch auf Gruppen von Geimpften, ausgeweitet.
Innerhalb von 14 Tagen haben sich zuletzt 1.372,74 von 100.000 Menschen in der Schweiz mit Corona infiziert. Eine Sieben-Tage-Inzidenz wie in Deutschland wird nicht täglich berechnet. In Deutschland lag der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen am Freitagmorgen bei 413,7.
Die Schweiz hat seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 weniger strikte Maßnahmen verhängt als Deutschland und andere Länder. Sie hat dafür praktisch die ganze Zeit höhere Infektions- und Todeszahlen pro 100.000 Einwohner in Kauf genommen.
Gut ein Drittel der Intensivbetten ist derzeit von COVID-19-Patienten belegt. Die meisten von ihnen sind laut Regierung im mittleren und höheren Alter und nicht geimpft. 66,3 Prozent der rund 8,6 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.
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