Einreiseverbote und schärfere Einreiseregeln in mehreren Ländern

Berlin – Weltweit verschärfen derzeit Länder zumeist wegen der Omikron-Variante des Virus SARS-CoV-2 die Einreisebestimmungen – oder verhängen sogar Einreiseverbote wie etwa in Israel. Das Land verlängert das Einreiseverbot für Touristen um weitere sieben Tage.
Damit bleiben die Grenzen für Ausländer bis zum 29. Dezember 2021 um Mitternacht geschlossen, wie das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett gestern Abend mitteilte. Weiterhin müssen damit auch alle Personen mit Wohnsitz in Israel, die aus einem beliebigen Land zurückkehren – darunter auch geimpfte Israelis – bei der Einreise mindestens drei Tage lang in Quarantäne gehen.
Außerdem erklärte Israel Dänemark und Großbritannien zu „roten Ländern“, in die die Einreise damit ab dem morgigen Freitag für Israelis verboten ist. Dies sind die ersten europäischen Länder aktuell auf der Liste, nachdem Israel bereits fast ganz Afrika als „rote Länder“ ausgewiesen hat.
Auch Frankreich schränkt die Einreise aus Großbritannien wegen der dort grassierenden Omikron-Variante stark ein. Die Einreise aus sowie die Ausreise nach Großbritannien ist ab übermorgen nur noch aus zwingenden übergeordneten Gründen möglich, wie Premierminister Jean Castex erklärte.
Touristische oder berufliche Gründe gehören nicht dazu. Sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte müssen sich vor einer Reise von Großbritannien nach Frankreich registrieren, einen PCR- oder Schnelltest machen und sich nach der Ankunft in Frankreich an einem Ort ihrer Wahl in Quarantäne begeben. Diese können sie nach einem negativen Test nach 48 Stunden verlassen.
Der Premierminister kündigte die Einrichtung von Kontrollen zur Überwachung der Maßnahmen an. Menschen, die eine Reise nach Großbritannien geplant haben, wurden aufgerufen, diese zu verschieben. Französische Staatsangehörige und Familienmitglieder können unter Beachtung der Anmelde-, Test- und Quarantäneregeln jederzeit zurückkehren.
Wer nach Griechenland reist, muss künftig bei der Einreise unabhängig vom Impfstatus einen negativen aktuellen PCR-Test vorweisen. Ursprünglich hatte die Regierung diese Maßnahme nur für Reisende aus Großbritannien und Dänemark vorgesehen. Nun wurde die Testpflicht jedoch auf alle Einreisenden ausgeweitet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Maßnahme tritt am Sonntag um 6 Uhr in Kraft. In Griechenland gibt es bisher zehn offiziell bestätigte Fällen von Omikron.
In Italien gilt seit heute eine Anordnung, nach der alle Einreisenden aus dem EU-Ausland einen negativen Coronatest brauchen, wenn sie nach Italien kommen. Ungeimpfte müssen außerdem fünf Tage in Quarantäne. Die Regelung gilt vom 16. Dezember bis 31. Januar. Die EU-Kommission erklärte in Brüssel, von Italien nicht über die Entscheidung informiert worden zu sein, was eigentlich 48 Stunden vor einer solchen Maßnahme hätte geschehen müssen.
Der westafrikanische Staat Ghana hat ebenfalls ab sofort alle Einreisen drastisch eingeschränkt. Konkret können Menschen nur noch auf dem Luft- oder Seeweg in das Land kommen, Einreisen über Land sind für unbestimmte Zeit nicht möglich. Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo begründete die Maßnahme in einer TV-Rede mit einer drohenden vierten Infektionswelle.
„Wir beobachten das Ausmaß an Bedrohung durch die Krankheit und die laufenden Impfungen in unseren Nachbarländern – und sobald wir die Zuversicht haben, dass es sicher ist, werden wir die Grenzen wieder öffnen“, sagte der Präsident. In Afrika spielt sich nach Schätzungen mehr als 80 Prozent des Reiseverkehrs auf dem Landweg ab.
Für Flugreisende auf dem internationalen Kotoka Airport gelten drastische Beschränkungen. Alle müssen nun vollständig geimpft sein, maximal 72 Stunden alte negative PCR-Tests vorweisen und sich zudem bei der Ankunft einem erneuten Coronatest unterziehen. Das gilt auch für Kinder ab fünf Jahren, für die – anders als bei Erwachsenen – die Tests kostenfrei sind. Ghanas Präsident kündigte zudem die Gründung eines nationalen Impfinstituts an, das unter anderem den geplanten Aufbau einer nationalen Impfstoffproduktion überwachen soll.
Die Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde zuerst im südlichen Afrika nachgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als „besorgniserregend“ ein. Ende November wurden auch in Israel die ersten Fälle von Omikron nachgewiesen. Aktuell sind die Coronainfektionszahlen in dem Mittelmeerland verhältnismäßig niedrig. Allerdings warnen Experten vor dem Beginn einer neuen Infektionswelle.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: