Hochschulen

Sechs Vorschläge für effektivere Forschung und mehr Innovationen

  • Mittwoch, 15. Januar 2025
/angellodeco, stock.adobe.com
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Berlin – Für einen „Aufbruch für ein starkes Innovationssystem“ in Deutschland machen sich der Stifterverband, die Natio­nale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Volkswagenstiftung in einem neuen Positionspapier zur Bundestagswahl stark.

In dem Papier mit dem Titel „Standort Deutschland: Zukunft durch Forschung und Innovation“ machen die Orga­nisationen drei Defizite aus, die das Land nach ihrer Auffassung hemmen: Strategisch vereinbarte Missionen wür­den nicht in Ziele, Roadmaps und ausreichend wirksame Maßnahmen übersetzt (Priorisierungsdefizit).

Zudem sei das politische Handeln durch fragmentierte Zuständigkeitsdiskussionen und eine kleinteilige Steue­rung geprägt (Koordinierungsdefizit) und drittens sei Deutschland zu langsam in den Entscheidungsstrukturen und -prozessen (Umsetzungsdefizit).

„Viele gut durchdachte Vorhaben werden oft unzureichend umgesetzt und entfalten so kaum Wirkung“, heißt es in dem Papier. Die Wissenschaftsorganisationen empfehlen der Bundes­regierung, sechs Maßnahmen.

Sinnvoll ist demnach eine Neuordnung und Stärkung des Bundesministeriums für Forschung und Innovation mit Ressortzuständigkeit für alle Technologie- und Forschungsthemen. Demnach sollte dort auch die Gesundheits­forschung angesiedelt sein.

Zweitens sollte die Grundlagenforschung neben ausreichender finanzieller Ausstattung weniger regulatorisch eingeschränkt werden. Das Positionspapier nennt beispielhaft unter anderem die biomedizinische Forschung.

Wichtig sei außerdem eine „umsetzungsfokussierte Strategieplanung und Roadmapping“. Mittelfristige Ziele und Ergebniskontrollen sollten dabei im Fokus stehen und nicht die Vorgabe von Wegen und Methoden. „Ziele vorgeben, Wege offenlassen“, schreibt die Autorengruppe des Positionspapiers dazu.

Entscheidend sei außerdem, Bewilligungsprozesse für Forschungsförderung und Genehmigungen „drastisch“ zu verkürzen und zu entbürokratisieren. Außerdem brauche es größere Anstrengungen, um die besten Köpfe in Forschung und Innovation nach Deutschland zu holen beziehungsweise im Land zu halten.

„Ohne eine klare Strategie droht der Standort Deutschland in Schlüsseltechnologien und Zukunftsmärkten weiter zurückzufallen“, warnen die Wissenschaftsorganisationen.

hil

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