Vermischtes

Sehr hohe Generikaquote bei Schmerzmitteln

  • Donnerstag, 27. Juni 2019
/bilderstoeckchen, stock.adobe.com
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Berlin – Patienten in Deutschland, denen ein Arzt ein Analgetikum verschreibt, erhal­ten in aller Regel nicht ein Original, sondern ein günstigeres Generikum. Laut dem Branchen­verband Pro Generika liegt Quote der wirkstoffgleichen Nachahmerprodukte bei Schmerzmitteln mittlerweile bei 93,7 Prozent.

„Generische Analgetika haben an der Behandlung von Schmerzpatienten einen be­trächtlichen Anteil und stellen eine tragende Säule der Versorgung dar“, hieß es aus dem Branchenverband. Das gelte für die ärztlich verordneten Arzneimittel, aber auch für nicht verschreibungspflichtige Präparate, bei den Patienten als Selbstzahler meist das günstige Generikum wählten.

Laut Pro Generika wurden Schmerzmittel im Jahr 2018 in Deutschland insgesamt 56.376.242 mal verordnet. Analgetika seien außerdem die absatzstärkste Arzneimittel­gruppe im Apothekenmarkt im ersten Quartal 2019.

In den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil der Opioidanalgetika laut dem Verband stetig gestiegen. Im Augenblick würden sie doppelt so oft verordnet wie die nichtopioi­den Schmerzmittel. Diese seien allerdings in Teilen häufig rezeptfrei und würden nur in Ausnahmefällen zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben.

Nach Auffassung der Bundesregierung ist das Risiko für eine Opioidkrise wie in den USA in Deutschland allerdings gering. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine An­frage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor.

Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verwies im Mai diesen Jahres auf Deutschland als ein gutes Beispiel dafür, wie Ge­sundheitssysteme mit Opioiden umgehen sollten. Die Organisation warnt aber, in Deutschland würden vergleichsweise viele Opioide verschrieben und konsumiert.

„Deutschland sollte deshalb darauf achten, dass die Balance zwischen angemesse­nem, schmerzlinderndem Einsatz und dem zu vermeidenden Risiko einer Suchtent­wick­lung nicht verloren geht“, so die OECD.

hil

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