Sektorengrenzen: Philippi sieht alle Versorgungsaspekte auf dem „Prüfstand“

Berlin – Bei der angestrebten Überwindung der Sektorengrenzen im Gesundheitswesen müssen alle Aspekte „auf den Prüfstand“. Dies betonte heute Andreas Philippi (SPD), Sozial- und Gesundheitsminister in Niedersachsen, im Rahmen des 13. BMC-Kongresses. Er nannte unter anderem Struktur-, Planungs- und Vergütungsfragen.
Ihm sei klar, dass es sich dabei um eine organisatorische Mammutaufgabe handle – zudem fehle es nicht an Widerständen, so Philippi. Sein Appell an „alle demokratischen Parteien“: Man müsse sich „zusammenraufen“, um eine leistungsfähige, krisenfeste und am Menschen orientierte Gesundheitsversorgung auch künftig zu gewährleisten. Niedersachsen wolle dabei Vorreiter sein.
Der Gesundheitspolitiker verwies diesbezüglich auf die Arbeit der niedersächsischen Enquetekommission zur Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung. Auf Basis der Kommissionsergebnisse hatte der Landtag in Niedersachsen Mitte des vergangenen Jahres die Neufassung des Krankenhausgesetzes beschlossen. Ohne Gegenstimme, wie der SPD-Politiker heute betonte.
Mit den im Gesetz beinhalteten Regelungen zu regionalen Gesundheitszentren werde man multiprofessionelle, zentrale Anlaufstellen für die Bürgerinnnen und Bürgen und zugleich attraktive Arbeitsplätze für Gesundheitsberufe etablieren, so Philippi. Ein erstes Gesundheitszentrum sei jüngst bereits an den Start gegangen, weitere seien geplant.
Wichtig sei, betonte Philippi, dass solche „regional passgenauen Löungen“ auch nach großen, bundesweiten Gesetzesvorhaben – wie der geplanten Krankenhausreform, deren Versorgungsstufe Level 1i gewisse „Ähnlichkeiten“ mit den niedersächsischen Zentrenmodell aufwiesen – möglich bleiben.
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