Sexualisierte Gewalt im Breitensport: Zwischenbericht veröffentlicht

Leipzig – Laut eines Zwischenberichts der deutschlandweit größten Studie zu sexualisierter Gewalt im Breitensport haben mehr als ein Viertel der Befragten negative Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Vereinssport gemacht.
Das ergibt sich aus einer Mitteilung diverser Landessportbünde, die erste Ergebnisse der von der Bergischen Universität Wuppertal und des Universitätsklinikums Ulm durchgeführten Studie veröffentlichten. An der Online-Befragung hatten sich 4.367 Vereinsmitglieder aus ganz Deutschland beteiligt.
Laut der Mitteilung haben etwa 26 Prozent der Befragten „mindestens einmal sexualisierte Grenzverletzungen oder Belästigungen (ohne Körperkontakt) im Kontext des Vereinssports, beispielsweise in Form von anzüglichen Bemerkungen oder unerwünschten Text-/Bildnachrichten mit sexuellen Inhalten“ erlebt.
Bei circa 19 Prozent sei mindestens einmal sexualisierte Belästigung oder Gewalt mit Körperkontakt vorgekommen, zum Beispiel sexuelle Berührungen oder sexuelle Handlungen gegen den Willen. Die Mehrheit habe angegeben, mit dem Vereinssport „allgemein gute bis sehr gute Erfahrungen“ gemacht zu haben.
In der Studie wurden zudem andere Formen von Gewalt abgefragt, wie etwa Bedrohungen, Beschimpfungen oder körperliche Gewalt. Das Risiko, mit Gewalt konfrontiert zu werden, steigt offenbar mit dem Niveau.
84 Prozent der Befragten, die auf internationaler Ebene im Leistungssport aktiv waren, berichteten „von mindestens einer Erfahrung von Belästigung oder Gewalt“. Zum Vergleich: Im Breitensport berichteten 53 Prozent der Befragten davon.
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