Sieben Prozent Honorarverlust für Hausärzte in Baden-Württemberg

Stuttgart – Die Hausärzte in Baden-Württemberg mussten im vierten Quartal 2023 einen Honorarverlust von rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen. Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes. Grund ist, dass die Praxen für ihre Leistungen im letzten Quartal 2023 nur ein budgetiertes Honorar erhalten.
„An allen Ecken und Enden fehlen uns Hausärzte, wir bekommen Schreiben von Patienten, Bürgermeistern und Landräten, dass es zu wenige Termine bei den Hausärzten gibt. Und dann müssen wir unseren hausärztlich tätigen Mitgliedern sogar zumuten, dass sie nicht einmal alle Behandlungen vergütet bekommen“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Karsten Braun.
Laut Braun waren seit 2013 durch verschiedene Effekte ausreichend Mittel im hausärztlichen Vergütungstopf vorhanden, so dass trotz einer formalen Budgetierung kein Abzug erforderlich gewesen sei. Dies habe sich aber geändert, da diese Mittel aufgebraucht seien.
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Doris Reinhardt, befürchtet ernste Konsequenzen für die Versorgung. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass unsere Ärzte gleichzeitig eine Kostensteigerung zu verkraften haben, die sich aus der allgemeinen Teuerungsrate und aus gestiegenen Gehältern für die Medizinischen Fachangestellten ergeben“, sagte sie. Die budgetierte Vergütung mache die Niederlassung unattraktiver, warnte sie.
Beide Vorstände riefen die Bundesregierung auf, die geplanten Gesetzesänderungen für eine Entbudgetierung der Hausärzte schnell umzusetzen. „Zwar gibt es endlich einen Gesetzentwurf, aber nun gilt es, das Gesetz auch schnell zu verabschieden“, forderten sie.
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