Ärzteschaft

Sieben Prozent Honorarverlust für Hausärzte in Baden-Württemberg

  • Mittwoch, 17. April 2024
/Bauer Alex, stock.adobe.com
/Bauer Alex, stock.adobe.com

Stuttgart – Die Hausärzte in Baden-Württemberg mussten im vierten Quartal 2023 einen Honorarverlust von rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen. Das berichtet die Kassenärztliche Vereini­gung (KV) des Bundeslandes. Grund ist, dass die Praxen für ihre Leistungen im letzten Quartal 2023 nur ein budgetiertes Honorar erhalten.

„An allen Ecken und Enden fehlen uns Hausärzte, wir bekommen Schreiben von Patienten, Bürgermeistern und Landräten, dass es zu wenige Termine bei den Hausärzten gibt. Und dann müssen wir unseren hausärztlich tätigen Mitgliedern sogar zumuten, dass sie nicht einmal alle Behandlungen vergütet bekommen“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Karsten Braun.

Laut Braun waren seit 2013 durch verschiedene Effekte ausreichend Mittel im hausärztlichen Vergütungstopf vorhanden, so dass trotz einer formalen Budgetierung kein Abzug erforderlich gewesen sei. Dies habe sich aber geändert, da diese Mittel aufgebraucht seien.

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Doris Reinhardt, befürchtet ernste Konsequenzen für die Versorgung. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass unsere Ärzte gleichzeitig eine Kostensteigerung zu verkraften haben, die sich aus der allgemeinen Teuerungsrate und aus gestiegenen Gehältern für die Medizi­ni­schen Fachangestellten ergeben“, sagte sie. Die budgetierte Vergütung mache die Niederlassung unattraktiver, warnte sie.

Beide Vorstände riefen die Bundesregierung auf, die geplanten Gesetzesänderungen für eine Entbudgetie­rung der Hausärzte schnell umzusetzen. „Zwar gibt es endlich einen Gesetzentwurf, aber nun gilt es, das Gesetz auch schnell zu verabschieden“, forderten sie.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung