Simulationspatienten sind fester Bestandteil des Medizinstudiums

Essen – Durch Schauspieler dargestellte Simulationspatienten sind mittlerweile ein fester Bestandteil im Medizinstudium. Das berichten Wissenschaftler um Angelika Fritz, Ärztliche Leiterin des Simulationspatientenprogramms an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, in einer Studie zum Thema. Zu dem Autorenteam gehören auch Forscher aus Dresden, Hannover, Köln und Bochum. Die Arbeit ist im GMS Journal for Medical Education erschienen (doi 10.3205/zma001235).
Der Vorteil von Schauspielpatienten liegt den Autoren zufolge darin, dass die unterschiedlichsten Erkrankungen für die Lehre fest planbar sind. Bestimmte Persönlichkeiten oder Erkrankungen könnten wiederholt simuliert werden. Auch die Schwere der Erkrankung könne didaktisch angepasst werden.
Die Arbeitsgruppe hat 48 Medizinische Fakultäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Alle antwortenden Fakultäten verfügen mindestens über ein Simulationspatienten-Programm und setzen sie in der Lehre und in Prüfungen ein. Im Schnitt werden an jeder Medizinischen Fakultät 1.300 Einsatzstunden pro Jahr geleistet. „Diese Art der Lehre gehört zu den fest etablierten Bestandteilen innerhalb des Medizinstudiums“, so das Fazit der Wissenschaftler.
Standardisierung nötig
Die Befragung hat laut den Autoren auch gezeigt, dass die Simulationspatienten-Programme im deutschsprachigen Raum sehr vielfältig und variabel sind. Eine Standardisierung tue daher not. „Vor allem in Prüfungen ist eine gewisse Standardisierung und eine methodisch hohe Qualität von großer Bedeutung“, fordern sie.
So sollten die Rollenskripte für die Schauspielpatienten klare und messbare Lernziele für die Studierenden enthalten und die jeweiligen fachlichen Inhalte durch ärztliche Experten autorisiert sein. Regelmäßige Rollen- und Feedbacktrainings seien wichtig sowie Regeln zur sicheren Arbeitspraxis und zum Datenschutz. „Auch eine Reflexion der Trainingsprozesse halten wir für wertvoll“, so Fritz.
Die Autoren weisen daraufhin, dass der Ausschuss für Simulationspersonen der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung Standards und Entwicklungsperspektiven für Simulationspatienten-Programme in einem Positionspapier zusammengestellt hat.
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