Ausland

Slowakei will selbst Coronaimpfstoffe produzieren

  • Dienstag, 2. Februar 2021
Marek Krajci, Gesundheitsminister der Slowakei, wird im Universitätskrankenhaus gegen Corona geimpft./ picture alliance, Luk·ö Grinaj
Marek Krajci, Gesundheitsminister der Slowakei, wird im Universitätskrankenhaus gegen Corona geimpft./ picture alliance, Luk·ö Grinaj

Bratislava – Der slowakische Gesundheitsminister Marek Krajci hat Verhandlungen über eine mögliche Produktion von Coronaimpfstoffen in dem EU-Land bestätigt.

„Ich will das noch nicht konkretisieren, aber ich bestätige, dass unser Interesse sehr groß ist“, erklärte Krajci gestern der Nachrichtenagentur Sita in Bratislava. Demnach soll es Gespräche sowohl mit dem Konsortium Pfizer/Biontech als auch mit dem US-Unternehmen Moderna geben.

Sita hatte zuvor gemeldet, dass die bereits weit gediehene Entwicklung eines eigenen Coronaimpfstoffs durch die slowakische Firma Axon Neuroscience in Zusammenarbeit mit der Slowakischen Akademie der Wissenschaften aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung ins Stocken geraten sei.

Anstatt mit finanz­stärkeren Konzernen zu konkurrieren, erwäge man nun, das slowakische Expertenteam in eine inter­nationale Kooperation mit einem der beiden großen Anbieter zu integrieren.

Von Sita befragte Experten wiesen jedoch darauf hin, dass eine reale Produktion von Impfstoffen in der Slowakei eher für künftige Epidemien ins Auge gefasst werden sollte. Die aktuelle Coronapandemie könnte aber den entscheidenden Anstoß geben, dass seit Jahren gehegte Pläne nun doch noch voran­getrieben würden.

Tatsächlich hatte die Slowakei nach Darstellung von Sita bereits vor mehreren Jahren eine auf Grippe­impf­stoffe ausgerichtete Produktionsstätte in Malacky, nördlich von Bratislava, errichtet. Weil sich Re­gie­rung und Investoren am Ende nicht einigen konnten, ging das bereits fertiggestellte Werk aber nie in Betrieb.

dpa

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