Ausland

Slowakischer Gesundheitsminister tritt zurück

  • Freitag, 12. März 2021
Der slowakische Premierminister Igor Matovic (r) und der zurückgetretene Gesundheitsminister Marek Krajci. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Frantisek Ivan
Der slowakische Premierminister Igor Matovic (r) und der zurückgetretene Gesundheitsminister Marek Krajci. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Frantisek Ivan

Bratislava – Inmitten der Regierungskrise wegen des Coronakrisenmanagements in der Slowakei hat Ge­sundheitsminister Marek Krajci seinen Rücktritt verkündet. Zwei Juniorpartner in der Koalition hätten ih­ren Verbleib in der Regierung von seinem Abschied abhängig gemacht, sagte Krajci gestern. Sein Rück­tritt sei daher ein Akt der Verantwortung“.

Die Koalitionspartner Sas und Za Ludi hatten Ministerpräsident Igor Matovic wegen der umstrittenen An­kaufs des russischen Coronaimpfstoffs Sputnik V zu einer Kabinettsumbildung aufgefordert.

Matovic, der mit seiner Mitte-Rechts-Partei Olano das Regierungsbündnis aus insgesamt vier Parteien in Bratislava anführt, nannte den erzwungenen Rücktritt seines Gesundheitsministers eine „unmoralische Entscheidung unserer Koalitionspartner“. Krajci müsse im Amt bleiben, bis die Impfkampagne mit Sput­nik V in vollem Gange sei. „Wir wollen nicht, dass irgendwer die Nutzung des russischen Impfstoffs blo­ckiert.“

Die slowakische Regierung steht wegen der Coronakrise unter Druck. Das Land hat derzeit die weltweit zweithöchste Todesrate im Verhältnis zur Einwohnerzahl sowie eine der höchsten Ansteckungsraten.

Verschärft wurde die Regierungskrise gestern durch Berichte, denen zufolge der slowakische Geheim­dienstchef Wladimir Pcolinsky wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen wurde. Das Büro des Son­derermittlers lehnte eine Stellungnahme unter Verweis auf das laufende Verfahren ab.

afp

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