Hochschulen

Smartphone-Apps sollen Forschungsdaten generieren

  • Mittwoch, 18. Mai 2016

Tübingen – Das Universitätsklinikum Tübingen möchte Patientendaten intensiver für die medizinische Forschung nutzen. Es baut dazu mit Hilfe des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg eine Forschungs­datenbank auf. Die neue „Integrated Mobile Health Research Platform“ soll patientenbe­zogene Daten, die über mobile Endgeräte erhoben werden, für Wissenschaftler bereit­stellen.

Viele Menschen besitzen ein Smartphone und erheben mit so genannten Gesund­heits-Apps eigene Gesundheitsdaten. Diese werden zwar individuell erfasst, aber nicht so gespeichert, dass Ärzte und Wissenschaftler sie auswerten und mit zusätzlichen klinischen Daten vergleichen können. Fortschritte in der Medizin, beispielsweise bei der Behandlung des Schlaganfalls, von Diabetikern oder von Demenz­kranken, setzen laut Uniklinikum aber voraus, dass forschende Ärzte über umfangreiche und qualitativ gute Daten von Patienten verfügen. Infrage kommen Messwerte wie Herzfrequenz, Glukose­werte, Körpertemperatur, körperliche Mobilität aber auch Angaben aus der Befragung von Patienten.

„Die ‚Integrated Mobile Health Research Platform‘ soll die medizinische Forschung durch die Vernetzung von Daten voranbringen“, erklärte Ulrich Haase, Leiter des Geschäfts­bereich IT am Tübinger Uniklinikum. Dazu müssen die Techniker im Wesentlichen Schnittstellen zu bestehenden Forschungsdatenbanken und klinischen Informations­systemen etablieren.

Das Projekt hat Anfang April begonnen und ist auf zwei Jahre ausgelegt. „Bereits Ende 2016 werden die ersten Piloten laufen, in der zweiten Projekthälfte, also 2017, werden die Anwendungen breiter ausgerollt“, erläuterte Heinrich Lautenbacher vom Uniklinikum Tübingen gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.

hil

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