Sorge um Abwanderung von Ärzten und Pflegern aus Uganda
Kapstadt/Kampala – Im ostafrikanischen Uganda fürchten Experten eine Verschärfung der Krise im Gesundheitssystem. Eine zunehmende Zahl von Ärzten, Geburtshelfern und Pflegern wandere nach Libyen ab, da die dortige Regierung ihnen das Zehnfache an Gehalt zahle, berichtet die südafrikanische Wochenzeitung Mail & Guardian.
Allein in den kommenden zwei Monaten sollen demnach rund 500 Pfleger aus Uganda neue Stellen in Libyen antreten. Das Arbeitsprogramm werde mit Zustimmung der Regierung in Kampala von einer privaten Jobagentur organisiert.
Gesundheitsexperten schlagen Alarm; sie befürchten eine Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte. Bereits jetzt liege Uganda mit einem Arzt für 25.000 Einwohner unter dem Standard der Weltgesundheitsorganisation WHO. Künftig könnte sich die Lage vor allem in Krankenhäusern weiter verschärfen.
Die Direktorin der Lobbygruppe Health GAP, Asia Russell, fürchtet eine Zunahme von „vermeidbaren Todes- und Krankheitsfällen in Uganda“. Die Regierung müsse den öffentlichen Gesundheitssektor mit mehr Medizinern ausstatten und deren Gehälter anheben, um der aktuellen Krise zu begegnen. Das Gesundheitsministerium in Kampala zeigte sich dem Bericht zufolge zwar „besorgt“. Abwanderung von Ärzten sei aber kein vorrangiges Thema.
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